Diakonie und Ökumene: Der neue Dezernent Dr. Diethelm Meißner, die scheidende Dezernentin Claudia Brinkmann-Weiß und Bischöfin Dr. Beate Hofmann vor der Kasseler Christuskirche. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Diakonie und Ökumene: Der neue Dezernent Dr. Diethelm Meißner, die scheidende Dezernentin Claudia Brinkmann-Weiß und Bischöfin Dr. Beate Hofmann vor der Kasseler Christuskirche. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Nov 2023

Kassel. In einem feierlichen Gottesdienst wurde am Freitag (3.11.) der Wechsel in der Leitung des Dezernats Diakonie und Ökumene der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) vollzogen: Nach sechs Jahren an der Spitze des Dezernats wurde Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde Pfarrer Dr. Diethelm Meißner in sein neues Amt als Dezernent eingeführt. Er leitete zuletzt das Referat Erwachsenenbildung der EKKW. 

Ringen um eine weltoffene, klar positionierte Kirche

Bischöfin Dr. Beate Hofmann würdigte die scheidende Dezernentin und dankte Claudia Brinkmann-Weiß für 38 Jahre engagierten Dienst in der Landeskirche. In ihrer Ansprache hob die Bischöfin das mutige Einstehen und beherztes Ringen von Brinkmann-Weiß um eine weltoffene, klar positionierte Kirche hervor. Hofmanns Dank galt auch ihrer Bereitschaft, Verantwortung und Leitung zu übernehmen und damit das Vorurteil wegzuräumen, dass Frauen das nicht könnten. 

Wichtiges Anliegend der Oberlandeskirchenrätin sei stets gewesen, Kirche weltoffen und an der Seite der Armen zu gestalten. Dafür sei das Dezernat Diakonie und Öumene ein guter Ort gewesen: «Auch hier konnten Sie mutig und klar für eine Kirche eintreten, die weltweit patriarchale Denkmuster überwindet, Frauen gleichberechtigt Platz gibt und Gewalt überwindet», so Bischöfin Hofmann. 

Dr. Diethelm Meißner und Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß (Foto: medio.tv/Schauderna)

Dr. Diethelm Meißner und Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß (Foto: medio.tv/Schauderna)

Zur Person: Claudia Brinkmann-Weiß

Claudia Brinkmann-Weiß ist 1957 in Paderborn geboren. Sie hat zunächst einige Semester Jura studiert, sich dann aber für ein Theologiestudium in Göttingen und Berlin entschieden. Nach Vikariat (Baunatal-Großenritte) und Ordination im Jahr 1987 war sie zunächst Gemeindepfarrerin in Wichmannshausen (Kirchenkreis Eschwege) und Niederkaufungen (Kirchenkreis Kaufungen), bevor sie 1999 eine landeskirchliche Pfarrstelle für Frauenarbeit im Amt für kirchliche Dienste antrat. 2002 wurde sie Dekanin des Kirchenkreises Hanau (vormals Hanau-Stadt) und hatte dieses Amt 15 Jahre inne. Seit Dezember 2017 war sie Dezernentin für Diakonie und Ökumene.
Claudia Brinkmann-Weiß war in vielen kirchlichen Gremien engagiert, sei es auf der Ebene der EKD, der Landeskirche oder des Kirchenkreises: Sie war Mitglied der Landessynode (2007 bis 2017), des Synodalvorstands und des Rats der Landeskirche sowie Mitglied der EKD-Synode. Sie war in zahlreichen Gremien der Diakonie aktiv: im Vorstand des Diakonischen Werkes Kurhessen-Waldeck (2005 bis 2009), im Verwaltungsrat des Diakonischen Werkes Kurhessen-Waldeck (2009 bis 2013), im Verwaltungsrat der Diakonie Hessen und als Vorsitzende der Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen.
 
Viele Jahre war die Theologin Mitglied in der Kammer für Mission und Ökumene und hat in einem gemeinsamen Ausschuss mit der EKHN das Aufgabenfeld Ökumene begleitet. Claudia Brinkmann-Weiß lebt in Hanau, wo sie seit vielen Jahren am Runden Tisch der Religionen mitwirkt. Sie ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder.

Zur Person: Dr. Diethelm Meißner

Pfarrer Dr. Diethelm Meißner hat vor seiner Berufung zum neuen Dezernenten für Diakonie und Ökumene das Referat Erwachsenenbildung der EKKW geleitet. «Es hat mir Freude gemacht, in diesem für die Kirche relevanten Aufgabenfeld mit meinem Team Themen zu gestalten», sagte Meißner rückblickend im Juli des Jahres kurz nach seiner Berufung durch den Rat der Landeskirche.

Mit der neuen Aufgabe schließe sich aber ein Kreis: Im Evangelischen Studienseminar Hofgeismar, wo er von 2006 bis 2018 tätig war, hat Meißner den Bereich Ökumene verantwortet und dort unter anderem ökumenische Studienreisen und Partnerschaftskonsultationen begleitet. Über 15 Jahre war der gebürtige Nordosthesse zudem Mitglied in der Kammer für Mission und Ökumene der EKKW – ein Themenfeld, das sich auch in seiner Promotion widerspiegelt: Mit seiner Dissertation über die «Kirche der Armen in El Salvador» wurde Meißner an der Universität Erlangen promoviert. In Göttingen, Tübingen und München hatte er Evangelische Theologie studiert und ein ökumenisches Studienjahr in Jerusalem absolviert. Daran schloss sich ein Projektstudium in Mittelamerika an. Auch familiär hat der heute in Schauenburg lebende Vater dreier erwachsener Kinder Einblick in andere Kulturen: Seine Ehefrau kommt aus Lateinamerika.  

Sein Vikariat absolvierte Diethelm Meißner in der Gemeinde der Kasseler Friedenskirche; 1994 wurde er ordiniert. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich der Pfarrer von 1999 bis 2006 in der Evangelischen Kirchengemeinde Baunatal-Altenbauna mit sozialdiakonischem Schwerpunkt. Er sei voller Neugier, sich das Themenfeld Diakonie nun weiter zu erschließen, und zugleich voller Vorfreude auf die Arbeit in ökumenischen Zusammenhängen. Als Dezernent wird Meißner künftig auch Mitglied des Kollegiums des Landeskirchenamtes sein. «Ich freue mich auch auf die strategische Arbeit und darauf, den Reformprozess unserer Landeskirche weiterzuentwickeln», kündigte Meißner an.

(03.11.2023)

Linktipps:

Weitere Informationen zum Dezernat Diakonie und Ökumene findne sich auf den Seiten des Landeskirchenamtes und im ekkw.de-Servicebereich:

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