Bischöfin Dr. Hofmann äußerte sich zum Holocaust-Gedenktag mit diesem Post im sozialen Netzwerk Facebook.

Bischöfin Dr. Hofmann äußerte sich zum Holocaust-Gedenktag mit diesem Post im sozialen Netzwerk Facebook.

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Jan 2022

Kassel/Wiesbaden/Berlin (medio/epd). Mit zahlreichen Veranstaltungen bundesweit wird am Donnerstag (27.1.) der Holocaust-Gedenktag begangen. 

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, erklärte anlässlich des Gedenktages: «Wer bewusst zurückblickt, kann entschlossen nach vorne schauen: Als Kirche treten wir Hass und Hetze und allen Relativierungen des Holocaust entgegen.» 

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus dazu aufgerufen, weiterhin jeder Form von Rechtsextremismus entschieden entgegenzutreten. Wie kein anderer Ort symbolisiere Auschwitz die Verbrechen und unfassbaren Gräueltaten der Nationalsozialisten, erklärte Bouffier am Mittwoch in Wiesbaden. 

Am 27. Januar 1945 wurde das NS-Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. 1996 wurde der 27. Januar in Deutschland zum nationalen Gedenktag erklärt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier legt am Donnerstag gemeinsam mit dem Präsidenten der israelischen Knesset, Mickey Levy, im Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin Kränze nieder. Bereits am Mittwoch besuchte Steinmeier die brandenburgische KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen. Im Bundestag werden bei der traditionellen Gedenkstunde neben Bundestagspräsidentin Bas die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher und Präsident Levy Ansprachen halten. Bundesweit werden Kränze und Blumen an den Denkmälern für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, für die Opfer der nationalsozialistischen «Euthanasie»-Morde und für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen niedergelegt.

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages findet überdies die bundesweite Aktion #LichterGegenDunkelheit statt, bei der Gedenk- und Bildungsstätten beleuchtet werden. Die Aktion will ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus setzen.

Der Zentralrat der Juden forderte anlässlich des Holocaust-Gedenktages die schnelle Verabschiedung eines Demokratiefördergesetzes. Dies sei nötig, um das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Antisemitismus zu fördern, erklärte der Zentralrat in Berlin. Zudem müssten in allen Bundesländern Antisemitismus-Beauftragte bei den Staatsanwaltschaften eingesetzt werden.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat zum Holocaust-Gedenktag den Willen der Bundesregierung bekräftigt, die Erinnerung an die Verbrechen wachzuhalten. «Der 27. Januar und Auschwitz stehen für die Millionen Opfer des Holocaust, stellvertretend für die vielen anderen Orte des Nazi-Terrors und des Grauens», erklärte Roth am Mittwoch in Berlin. Das Gedenken daran sei «ein Erinnern für eine starke Demokratie». Es bleibe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Stimme gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Ausgrenzung zu erheben.

Vor dem Hintergrund von Antisemitismus im Internet starteten jüdische Organisationen und Holocaust-Gedenkstätten auf der Online-Plattform TikTok eine Aufklärungskampagne. «Hass und Hetze, die in sozialen Netzwerken verbreitet werden, beschränken sich nicht auf soziale Medien», beklagte der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, bei der Vorstellung der Initiative in Berlin. (27.01.2022)