Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Okt 2023

Marburg. Das Hans-von-Soden-Institut an der Philipps-Universität Marburg wird 20 Jahre alt. Aus diesem Anlass lädt das Institut zu einer Jubiläumsveranstaltung ein unter dem Titel: «Die Erde brennt! Was tut die Theologie? Möglichkeiten theologischer Wissenschaftskommunikation.» Die Tagung am 18. Oktober beginnt um 14 Uhr in der Alten Aula der Universität, heißt es in einer Mitteilung. 

Programm der Jubiläumstagung am 18. Oktober

14:00 Uhr
Begrüßung durch die Institutsdirektorin, Prof. Dr. Angela Standhartinger

14:15 Uhr
Einführung in die Tagung anhand aktueller Projekte am Institut, Alwine Dorothea Schulze, Hans-von-Soden-Institut / Lukas Hille, Hans-von-Soden-Institut

15:00 Uhr
Klimakrise und Theologie: Kann das Problem Teil der Lösung sein?, Prof. Dr. Julia Enxing, Technische Universität Dresden 

15:30 Uhr
Open Science. Herausforderung oder Selbstverständlichkeit für die Theologie?, PD Dr. Frederike van Oorschot, Universität Heidelberg 

17:00 Uhr
Open End. Beobachtungen, Prof. Dr. Claus-Dieter Osthövener, Vorsitzender des Beirates des Hans-von-Soden-Institutes

17:15 Uhr
Feier zum 20jährigen Jubiläum des Hans-von-Soden-Institutes

Das Institut für theologische Forschung

Das Hans-von-Soden-Institut für Theologische Forschung wird von den beiden hessischen evangelischen Landeskirchen getragen, Start war zum Wintersemester 2003/2004. Im Institut stehen laut Website sechs Stellen für Pfarrer und Pfarrerinnen zur Verfügung, die sich einem Forschungsprojekt widmen. Sie werden dabei von einem Professor oder einer Professorin betreut. Bisher hätten Forschende 39 Projekte bearbeitet und zum großen Teil auch abgeschlossen. 

Projekte zur theologischen Grundlagenarbeit

In den am Hans-von-Soden-Institut durchgeführten 39 Projekten wurde theologische Grundlagenarbeit geleistet, etwa zum Thema «Der bewegliche Gott. Eine Untersuchung des Motivs der Reue Gottes in der Endgestalt der hebräischen Bibel», «Aufgehobene Verborgenheit. Gotteslehre als Weg zum Gottesdienst» oder «Spinozas Bibelhermeneutik». Erforscht wurde außerdem die Geschichte protestantischer Bewegungen in Gesellschaft und Kirche, etwa «Die evangelische Bewegung in der Landgrafschaft Hessen vor 1526», die «Hanauer Union von 1818», Leben und Wirken des  ersten Bischofs der EKKW in der Nachkriegszeit, Adolf Wüstemann (1901-1966) oder «die Geschichte der Frauenordination in der EKHN.» Zentral waren auch kirchliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse selbst, wie zum «Religionsbegriff der politischen Jugendverbände in Deutschland»,  zur Krise des Schriftprinzips, zu den «Potenziale(n) interkultureller Ekklesiologie» zu «Mythos und Wirklichkeit des evangelischen Pfarrhauses» oder wie heute zu «Klimawandel und Schöpfungskrise».

Zur Person: Hans von Soden

Hans Freiherr von Soden (1881–1945) widersetzte sich der Zusammenarbeit mit dem NS-Regime, wurde 1933 Mitglied des Pfarrernotbundes und war während des Krieges Seelsorger der Evangelischen Studierendengemeinde Marburg. Der Professor für Neues Testament und Kirchengeschichte gehörte mit Rudolf Bultmann zu den führenden Theologen von Bekennender Kirche und Bruderrat. Aus seinem Wirken an der Universität Marburg und in der zeitweiligen Leitung der Bekennenden Kirche in Kurhessen-Waldeck erwuchs in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs die Denkschrift über eine neue Kirchenverfassung für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die diese entscheidend prägte. Von Soden sollte ihr erster Bischof werden, ein Herzleiden riss ihn jedoch im Oktober 1945 aus dem Leben. (04.10.2023, ekkw.de/epd)

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Weitere Informationen zum Institut unter:

uni-marburg.de/de/(...)