Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Apr 2018

Kassel (epd). In die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich Bewegung gekommen. Dies stellte Volker Baisch, Gründer der Unternehmensberatung Väter gGmbH, am Dienstag (24.4.) auf einer Projektkonferenz zum Thema «Neue Vereinbarkeit» in Kassel fest. Vor zehn Jahren hätten lediglich drei Prozent aller Väter eine Elternzeit genommen, heute seien es 37 Prozent. «Wir steuern auf eine Generation zu, die es anders machen will», sagte Baisch.

Auch Teilzeitarbeit, die bisher eine Frauendomäne gewesen sei, werde für Männer zunehmen attraktiv, sagte Baisch. Dies sei vor allen Dingen dann der Fall, wenn es einen Anspruch auf Rückkehr in die Vollzeitbeschäftigung gebe. Allerdings sei dieses Thema in öffentlichen Verwaltungen mit ausgeprägten Hierarchien noch schwierig, räumte Baisch ein.

Zuvor hatte Gudrun Neebe, Dezernentin für Bildung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), darauf hingewiesen, dass laut verschiedener Studien die Leistungsbereitschaft und Arbeitszufriedenheit durch Familienfreundlichkeit in Betrieben gesteigert werde. Männer und Frauen sollten die Chance haben, ihr Familienleben partnerschaftlich zu gestalten, sagte sie. Die EKKW halte mit ihren rund 220 Kindertagesstätten sowie mit Familienbildungsstätten und Beratungsangeboten ein breites Angebot für Familien vor.

An dem Projekt «Neue Vereinbarkeit» des Regionalmanagements Nordhessen sowie weiterer Kooperationspartner, das im Januar 2017 an den Start ging und bis Ende 2019 andauert, beteiligen sich derzeit 17 kleinere und größere Unternehmen. Das Projekt bietet ihnen ohne Kosten die Möglichkeit, die Wünsche ihrer Mitarbeiter in den verschiedenen Arbeitsbereichen und Hierarchieebenen zu erheben und zu analysieren. Dabei werden individuell Maßnahmen für eine väterfreundliche Unternehmenskultur erarbeitet und gegebenenfalls auch umgesetzt. (30.04.2018)