(Foto: Pexels/Patrycja Grobelny)

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Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Okt 2022

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wird die steuerlichen Mehreinnahmen aus der Energiepreispauschale für Menschen verwenden, die von den hohen Heizkosten besonders betroffen sind. Den Entschluss habe der Rat der Landeskirche in seiner jüngsten Sitzung gefasst, heißt es in einer Mitteilung. Die Höhe der zusätzlichen Einnahmen lasse sich bisher nur annähernd beziffern: «Wir gehen von rund 1,5 Mio. Euro aus – vielleicht werden es auch mehr», sagt der für die Finanzen zuständige Vizepräsident der EKKW, Dr. Volker Knöppel.
 
Die ungeplanten Kirchensteuermehreinnahmen sollen den neun regionalen Diakonischen Werken der EKKW zur Verfügung gestellt werden. So könnten soziale Projekte und Initiativen wie die Tafelarbeit unterstützt und Beratungsangebote ausgebaut werden, erläutert Diakonie-Dezernentin Claudia-Brinkmann-Weiß. Auch eine direkte finanzielle Unterstützung bedürftiger Personen sei möglich. «Die Mehreinnahmen sollen jenen zugutekommen, die von der Energiepreiskrise und von steigenden Lebenshaltungskosten besonders gebeutelt sind.»

Hintergrund

Das im Mai in Kraft getretene Steuerentlastungsgesetz 2022 sieht neben steuerlichen Entlastungen die sogenannte Energiepreispauschale vor. Diese mit dem September-Gehalt an Erwerbstätige ausgezahlte Pauschale von 300 Euro ist einkommensteuerpflichtig. Dadurch wird auch Kirchensteuer auf den Betrag fällig. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) – sie rechnet mit Mehreinnahmen der Kirchen in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe – hatte im Spätsommer gemeinsam mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz den zuständigen Gremien empfohlen, mit den zusätzlichen Mitteln in Not geratene Menschen zu unterstützen.

(10.10.2022)