Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 09 Feb 2007

Eschwege (medio). Im Rahmen seiner mehrmals im Jahr stattfindenden Hessenreisen besuchte der Hessische Ministerpräsident Roland Koch am Donnerstag (8.2.) den «Sozialen Stadtteilladen Heuberg» in Eschwege, teilte Dekan Dr. Martin Arnold vom Kirchenkreis Eschwege mit.

Koch sagte zum Grund seines Besuchs, dass er gekommen sei, «um die diakonische Arbeit an diesem sozialen Brennpunkt kennen zu lernen». Dabei lag, so Dekan Arnold, «eine spürbare Spannung in der Luft». Das Land Hessen hatte vor drei Jahren im Rahmen der «Operation sichere Zukunft» die Förderung des Stadtteilladens gestrichen. Deshalb musste unter anderem die Schülerhilfe eingestellt werden, so der Dekan.

Der Stadtteil Heuberg sei geprägt durch den sozialen Wohnungsbau der fünfziger Jahre und etwa sechzig Prozent der Bewohner seien Aussiedler oder Flüchtlinge aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion, so Arnold weiter. Die Arbeitslosigkeit im Stadtteil liege bei 25 Prozent. Der Stadtteilladen habe es sich zur Aufgabe gemacht, Familien mit besonderen sozialen Schwierigkeiten zu beraten und zu unterstützen. Dabei liege der Schwerpunkt in der Arbeit mit Kindern: «Uns geht es darum, den Kindern einen Rahmen von Verlässlichkeit und Geborgenheit im Sinne eines zweiten Zuhauses zu schaffen und gleichzeitig die Kompetenzen der Familien zu stärken», sagte die Leiterin der Einrichtung, Uschi Hesse.

Kreisdiakoniepfarrer Karl-Heinz Werner dankte der Stadt Eschwege, dem Werra-Meißner-Kreis und dem Kirchenkreis Eschwege für ihr großes Engagement zur Erhaltung dieser Arbeit im sozialen Brennpunkt. Durch die «Operation sichere Zukunft» sei die Arbeit in der Einrichtung «amputiert» worden. Er bat den Ministerpräsidenten, diese Maßnahme noch einmal zu überdenken.

Der Ministerpräsident machte keine Hoffnung auf eine neue finanzielle Unterstützung des Stadtteilladens. Er überreichte zwar eine Zusage über 2.500 Euro für ein Sonnensegel im Außenbereich des Stadtteilladens, betonte dabei aber, dies könne nicht als Kompensation für die Mittelkürzungen verstanden werden. Die Streichungen seien erforderlich gewesen, um den Landeshaushalt zu konsolidieren. (09.02.2007)

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