Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Apr 2009

Hofgeismar (epd). Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat sich für die Beibehaltung des Religionsunterrichtes als schulisches Pflichtfach ausgesprochen. «Wir brauchen die Hilfe des Glaubens, um eine friedliche Gesellschaft zu bleiben», sagte Koch am Mittwochabend (22.4.) in Hofgeismar bei den Evangelischen Medientagen in der Evangelischen Akademie Hofgeismar.

Koch hob hervor, dass Freiheit nicht bedeute, jemanden davon freizustellen, sich mit religiösen Themen auseinanderzusetzen. «Religion als Fach zeigt, dass es staatlicher Wertschätzung unterliegt», betonte der CDU-Politiker. Darauf zu verzichten, wäre ein falsches Signal, erklärte er im Hinblick auf die aktuelle Auseinandersetzung um den Religionsunterricht als Wahlpflichtfach in Berlin.

Koch sagte, dass er bei seinen öffentlichen Auftritten nicht über seine Fernsehwirkung nachdenke. «Das schadet mir manchmal auch», räumte er ein. Grundsätzlich pflege er ein offenes und unverkrampftes Verhältnis zu den Medien. In seinem politischen Leben habe es nur ein bis zwei investigative Journalisten gegeben, denen er ein Gespräch verweigert habe.

Spekulationen über einen Wechsel nach Berlin erteilte Koch erneut eine Absage. Er werde zwar weiter in der Bundespolitik mitmischen, «aber aus der Perspektive des hessischen Ministerpräsidenten».

Im Hinblick auf die derzeitige Situation seines thüringischen Kollegen Dieter Althaus (CDU) warb Koch für Verständnis. Einerseits dürfe dieser nicht den Eindruck erwecken, dass ihn der tödliche Skiunfall kalt lasse. Aber Althaus könne im Amt auch nicht permanent die eigene Vergangenheit bewältigen. «Er muss jetzt mit einer gewissen Härte handeln», sagte Koch.

Zu den Evangelischen Medientagen hatte der Evangelische Medienverband in Deutschland (EMVD) am 22. und 23. April 2009 Verantwortliche aus dem konfessionellen Medienbereich in die Evangelische Akademie nach Hofgeismar eingeladen. (23.04.2009)