Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Mai 2007

Hofgeismar (epd). In Deutschland gibt es nach den Worten des Missionsexperten Erhard Berneburg eine neue Ernsthaftigkeit in der Frage nach der Religion. Insbesondere Journalisten näherten sich dem Thema mit echter Neugier, sagte der neue Generalsekretär der evangelischen Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) am Mittwoch auf der Delegiertenversammlung des Verbands in Hofgeismar. Allerdings existiere die von Trendforschern ausgemachte neue Spiritualität oft weit entfernt von der Kirche.

Neben dem vermehrten Interesse an religiösen Fragen ist nach Berneburgs Auskunft aber ein Abbruch an christlicher Tradition zu beobachten. «Das ist dramatisch», sagte der Pfarrer. «Eine einfache Rückkehr zur Kirchlichkeit wird es nicht geben.» Angesichts der im Perspektivpapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betonten Bedeutung der Mission sei es unverständlich, wenn in einzelnen Landeskirchen die Mittel für missionarische Arbeit gekürzt würden. «Da sagen die Papiere etwas anderes als das, was man tut», erklärte er.

Positiv hob Berneburg die Bedeutung der freien christlichen Werke hervor, von denen mehr als 70 Mitglied der AMD seien. «In den freien Werken liegt ein ungeheurer Schatz», stellte er fest. Die Aufgabe des Generalsekretärs sehe er auch darin, die Arbeit der freien Werke stärker mit der Kirche zu verbinden. Als Klammer sei die Stelle des Generalsekretärs jetzt mit einer Stelle im Kirchenamt der EKD verbunden. Darüber hinaus bleibe die AMD weiterhin im Diakonischen Werk der EKD angesiedelt und bemühe sich um eine bessere Vernetzung.

Auf der Delegiertenversammlung haben sich von vergangenem Montag bis Mittwoch Vertreter aus 23 Landeskirchen sowie aus mehr als 70 freien christlichen Werken getroffen. Ihr gemeinsames Anliegen ist eine missionarische Ausrichtung der kirchlichen Arbeit. (23.05.2007)