Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 06 Apr 2006

Kassel (epd). Eine Ausstellung mit von internationalen Designern gestalteten Särgen, Urnen und Trauerutensilien hat das Kasseler Museum für Sepulkralkultur zusammen gestellt, um Alternativen zum Althergebrachten ins Gespräch zu bringen. «Der Bestattungsmarkt in Deutschland ist hermetisch in sich abgeriegelt und genügt sich selbst», sagte Museumsdirektor Reiner Sörries bei einer Vorbesichtigung der Ausstellung mit dem Titel «Dernier cri - Designer gestalten den Abschied» in Kassel.

Sörries beklagte den Zustand der derzeitigen Bestattungskultur in Deutschland. Obwohl sich immer mehr Künstler und Designer mit dem Thema Tod und Bestattung beschäftigten, würden viele angesichts der starren Realität frustriert wieder aufgeben.

Die Ausstellung zeige keine Prototypen, sondern Entwürfe, die zum Teil schon eine «serielle Reife» erreicht hätten, und wolle auch Kunden und Anbieter zusammenbringen.

Ausstellungskurator Gerold Eppler ergänzte, dass auch darüber nachgedacht werden müsse, ob das gesetzliche Regelwerk zur Bestattung in Deutschland nicht reformbedürftig sei. Viele Menschen fänden bei den Bestattern nicht das, was sie eigentlich suchten und müssten sich so mit Kompromissen zufrieden geben. Die Ausstellung solle zugleich die Grundlage für ein Netzwerk von Menschen sein, die in diesem Bereich etwas verändern wollten.

Zu sehen sind in der Schau unter anderem so genannte «Dual-use-Produkte» wie etwa Särge, die vor ihrer eigentlichen Bestimmung als Bücherregal, Kleiderschrank oder Sitzbank dienen können. Auch eine breite Palette von Urnen, Totenhemden oder Trauerkarten ist zu sehen, ferner Entwürfe für Abschiedsräume in Krankenhäusern. Ingesamt sind 72 Designer mit ihren Werken vertreten.

Die Ausstellung «Dernier cri - Designer gestalten den Abschied» ist im Kasseler Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25-27, vom 8. April bis 18. Juni zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von 10 bis 20 Uhr, Montag geschlossen. (06.04.2006)

Linktipp:

Das Museum für Sepulkralkultur finden Sie im Internet unter:

sepulkralmuseum.de