Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Mär 2014

Vizepäsident Dr. Volker Knöppel stellte sich den Fragen von Radioredakteur Torsten Scheuermann am 28.03.2014 in Kassel.

Scheuermann:
Sie haben die vorläufige Eröffnungsbilanz auf der Synode vorgestellt. Was versteht man darunter? Welche Veränderungen gibt es?

Vizepräsident Dr. Knöppel:
Ich habe in der Synode den Entwurf der Eröffnungsbilanz vorgestellt. Das ist die konsequente Folge, dass wir in unserer Landeskirche 2008 den Beschluss gefasst haben die «Doppik» einzuführen, also die kaufmännische Buchführung. Dazu gehört, dass wir unseren Haushalt neu gestalten und dass wir stichtagsbezogen uns einen Überblick darüber verschaffen, wie es um unser Vermögen steht, aber auch um unsere Verpflichtungen. Und das ist der Sinn und Zweck einer Bilanz.

Scheuermann:
Welche Vorteile hat dies für die Zukunft?

Vizepräsident Dr. Knöppel:
Diese Eröffnungsbilanz ist noch im Entwurf. Im Herbst des Jahres wird sie dann abschließend beschlossen, wenn sie geprüft worden ist. Das wird ein völlig neues Instrument in unserer Landeskirche sein, um auch in der Zukunft an neue Aufgaben heran zu gehen. Also, ein sehr schönes Beispiel ist, wir sehen zukünftig mit einer Bilanz, wie wir Ressourcen verbrauchen. Wenn man zum Beispiel ein neues Gemeindehaus baut, ist das ja sehr schön, das Geld für die Investition zusammen zu bekommen. Aber über die Jahre dann zu schauen, wie viel Geld ein solches Gebäude benötigt, dass es ständig unterhalten wird, das war bislang in der Vergangenheit gar nicht so sehr im Blick und das ist eine völlig neue Betrachtungsweise für die Zukunft. Sie zeigt uns auch, wann wir über unsere Verhältnisse leben und welche Vorsorge wir dann gegebenen Falls treffen müssen.

Scheuermann:
Auf der Synode hat der Zukunftsausschuss berichtet. Wohin geht die Reise, was sind die wichtigsten geplanten Beschlüsse?

Vizepräsident Dr. Knöppel:
Es gab einen Zwischenbericht aus der Arbeit des Zukunftsausschusses. Im Moment noch ein Zwischenbericht, nichts zu beschließen, aber es deutet alles darauf hin, dass in dem Begleitausschuss und in den weiteren Ausschüssen zügig gearbeitet wird. Und ich verspreche mir davon, dass wir zügig vor der Aufstellung des nächsten Doppelthaushaltes Erkenntnisse bekommen, die uns bei der Aufstellung des nächsten neuen Haushaltes helfen werden, diejenigen Akzente zu setzten, die nötig sind, um unsere Kirche zukunftsfähig zu machen.

Scheuermann:
Zurzeit streiken Mitarbeiter im öffentlichen Dienst für mehr Lohn. Wie stehen Sie zu Lohnerhöhungen in unserer Kirche und was wären die Folgen?

Vizepräsident Dr. Knöppel:
Ich bin der Auffassung wir sind in unserer Landeskirche gut aufgestellt mit einem Tarifsystem und auch mit einer Besoldungsordnung, die ganz dicht an der des Öffentlichen Dienstes dran ist. Wir müssen natürlich immer wieder die Entscheidungen, die dort getroffen werden, nachvollziehen. Das ist ganz klar. Das kann man aus der Sicht eines Finanzverantwortlichen zwar beklagen, ich bin andererseits der Auffassung gute Arbeit verdient gutes Geld. Und wir brauchen in unserer Landeskirche, gerade auch angesichts der Zukunftsaufgaben, leistungsstarke Mitarbeitende. Bevor uns diese Mitarbeitenden andere abwerben, möchte ich auch in der Zukunft attraktiver Arbeitgeber in unserer Landeskirche sein. Ich stehe also zu diesem System.

Scheuermann:
Vielen Dank für das Gespräch.

(28.03.2014)