Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Feb 2009

Wiesbaden/Frankfurt a.M. (epd). Der neue Rundfunkrats-Vorsitzende des Hessischen Rundfunks, Jörn Dulige, will sich für offene Gespräche und Transparenz im Rundfunkrat und im Kontakt mit der Senderleitung einsetzen. Der Rundfunkrat solle keine Abbildung des Hessischen Landtags sein, sagte der Beauftragte der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung am Montag in Wiesbaden dem epd. Parteipolitische Gräben sollten überwunden werden.

Dulige ist vom Rundfunkrat vergangenen Freitag in Frankfurt am Main für die Amtszeit von zwei Jahren gewählt worden. Die Wahl sei mit Zustimmung aller im Rundfunkrat vertretenen Parteien erfolgt, sagte der Theologe. Dulige ist seit 1999 als Vertreter der evangelischen Kirchen in Hessen Mitglied des Rundfunkrats und seit 2001 Vorsitzender im Programmausschuss Fernsehen. Der bisherige Rundfunkratsvorsitzende, der Arzt und ehemalige Präsident der Landesärztekammer Hessen, Alfred Möhrle, kandidierte nicht wieder.

Der Rundfunkrat werde darauf achten, dass der Hessische Rundfunk bei Sparmaßnahmen die «richtigen Schwerpunkte» setze, sagte Dulige. In dem Bemühen, die Einschaltquote des Fernsehprogramms zu verbessern, müsse darüber diskutiert werden, wie die Quote sich mit Qualität vereinbaren lasse.

Die Arbeit des Rundfunkrats gehe in eine neue Phase, kündigte Dulige an. Mit dem im vergangenen Herbst von den Ministerpräsidenten der Länder beschlossenen Rundfunkänderungsstaatsvertrag habe der Rundfunkrat ab Juni zusätzlich die Aufgabe, Internet- und neue Telemedienangebote einem Drei-Stufen-Test zu unterziehen. Damit solle geprüft werden, ob diese Angebote eine Lücke schließen oder ob sie bereits im Internet vorhanden sind.

Als stellvertretender Vorsitzender des Rundfunkrats ist der Vertreter der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, Dieter Weidemann, bestätigt worden. Der Rundfunkrat mit seinen 30 Mitgliedern ist das wichtigste Kontrollgremium des Hessischen Rundfunks. Er wählt und berät den Intendanten, überwacht die Einhaltung der Programmgrundsätze und genehmigt den Haushalt und den Jahresbericht. (11.02.2009)