Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Jan 2009

Fulda (epd). Mit einem neuen Chorgesangbuch will der pensionierte Landeskirchenmusikdirektor Martin Bartsch die rund 300 Kirchenchöre in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck neu motivieren. Durch Mitgliederschwund oder Überalterung sähen sich viele Chöre mit Problemen bei mehrstimmigen Werken konfrontiert, sagte Bartsch am Freitag (16.1.) bei der Vorstellung der Publikation in Fulda. Dem wolle er durch das Gesangbuch, das rund 90 bekannte Lieder und Orgelchoräle in einstimmigem Satz enthält, entgegenwirken.

«Ich habe es immer wieder erlebt, dass viele Chöre sich mit dem mehrstimmigen Gesang schwer tun», berichtete Bartsch. Angeregt durch Besuche in England sei er auf die Idee gekommen, dass auch einstimmig gesungene Lieder ausgesprochen schön klingen könnten. «Man muss die Chöre davon überzeugen, dass einstimmiges Singen nicht schlechter ist als mehrstimmiges Singen.» Zusätzliche Stimmen könnten von Instrumenten übernommen werden.

Das A und O des Chorsingens in der Kirche sei nach wie vor die Klangqualität, so Bartsch weiter. Diese sei durch die Einstimmigkeit eher zu erreichen, als wenn man etwa einen vierstimmigen Chorsatz wegen fehlender Sänger auf drei Stimmen zu reduzieren versuche. «Die Mehrstimmigkeit hat sich erst im 19. Jahrhundert entwickelt», verwies er auf die Geschichte des Chorsingens. In jedem Fall lohne es sich für die Chöre, ihre gewohnten Chorarbeitsmethoden zu verändern.

Nach den Angaben von Bartsch ist das Chorbuch in enger Zusammenarbeit mit dem Kirchenchorverband in der Landeskirche entstanden, in dem die rund 300 Chöre organisiert sind. Auch Bläser und Organisten seien von dem Buch angetan. (19.01.2009)