Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Aug 2014

Kassel (medio). Auf einer Veranstaltung zum Antikriegstag am Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Kassel rief am Montag (1.9.) die Ökumenedezernentin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter, dazu auf, trotz gewaltsamer Konflikte und militärischer Auseinandersetzungen für aktive Gewaltfreiheit, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.

Wie die Pressestelle der Landeskirche mitteilte, rufe laut Gütter das Gedenken an den Ausbruch des 2. Weltkriegs vor 75 Jahren nicht nur die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und der nationalsozialistischen Herrschaft ins Gedächtnis, sondern lasse die Menschen auch «voller Sorge und Erschrecken auf das, was heute wieder in den vielen aktuellen Krisenherden unserer Erde geschieht», blicken. Gütter äußerte Verständnis dafür, dass angesichts des Terrors der ISIS-Gruppen im Irak für viele auch ein militärisches Eingreifen in Betracht komme; allerdings bezweifle sie, dass dies sowohl politisch als auch ethisch der richtige Weg sei. Die Erfahrungen der letzten 20 Jahren hätten gezeigt, dass in den allermeisten Fällen eine militärische Intervention die Lage noch verschlimmert hätten. Gütter betonte, dass für sie persönlich als Christin der Weg zum Frieden nur der des Gewaltverzichts sein könne. Frieden lasse sich nicht mit Waffen erzwingen. «Frieden kann es nur geben durch aktive Gewaltfreiheit, durch die Auseinandersetzung mit den eigenen Aggressionen, durch Schritte der Versöhnung und durch Schaffung gerechter Verhältnisse.» Gütters Ansicht nach habe diese Form der aktiven Friedensarbeit nichts mit «Untätigkeit, feigem Heraushalten und naiver Tagträumerei» zu tun.

Mit Blick auf das Mahnmal bemerkte Gütter, die beiden Figuren, die Trauer und Hoffnung symbolisieren, könnten uns auf dem schweren Weg zum Frieden leiten: «Die Trauer erinnert uns an die vergangenen Schrecken und mahnt uns: nie wieder. Die Hoffnung gibt uns die Kraft, die Gegenwart mutig zu gestalten, trotz allem  für aktive Gewaltfreiheit, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.» (01.09.2014)

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Ansprache von Ökumenedezernentin Gütter im Wortlaut:

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