Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Okt 2017

Kassel (medio). Mehr als 30 Männer und Frauen aus ganz Deutschland pilgern in diesen Tagen gemeinsam von der Lutherstadt Eisenach zur UN-Weltklimakonferenz, die vom 6. bis 17. November in Bonn tagt. Die Pilger kommen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Schweden, der Schweiz und aus Frankreich. In Tagesetappen von ca. 25 Kilometern sind die Pilger zu Fuß unterwegsund zeigen auf Transparenten und Wimpeln das Motto der Pilgertour «Geht doch!» an, teilte Nina Wetekam, Fachreferentin für Küsterarbeit und Offene Kirchen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), mit.

Die Verbindung der Freude am Gehen mit dem Wunsch nach einem persönlichen Engagement für einen gerechten Klimawandel sind die Triebfedern dieses konfessionsübergreifend geplanten Projekts, heißt es im Flyer zum Pilgerweg. Diese Form des Pilgerns bewährte sich bereits 2015 anlässlich des Klimagipfels in Paris und setzt sich nun unter dem Motto «Geht doch weiter!» fort.

Viele Pilger aus der jetzigen Gruppe waren auch schon in 2015 dabei, so Wetekam weiter. So auch Erwin Nissen aus Leck, der vor 2 Jahren eher zufällig zu der Pilgergruppe gestoßen war und heute wieder begeistert dabei ist. «Bei mir hat der Klimapilgerweg Spuren hinterlassen», so der Nordfriese. Die Teilnahme am letzten Pilgerweg habe nicht nur sein Bewusstsein für den Klimaschutz geschärft, sondern auch entschieden sein Konsumverhalten verändert. Andere Teilnehmende sind schon lange in Sachen Klimaschutz aktiv und nutzen die verschiedenen Veranstaltungen auf dem Pilgerweg und in den Übernachtungsorten, um auf die Zerstörung der Schöpfung aufmerksam zu machen. Hermann Wiesbrock aus Düsseldorf ist mit seiner Tochter Gudrun Fabian unterwegs. Sie ist stolz auf ihren 82jährigen Vater, der sich unermüdlich für den Klimaschutz engagiert und auch unterwegs mit vielen Passanten darüber ins Gespräch kommt. Den überzeugten Katholik treibt der große Wunsch nach einer besseren Zukunft nicht nur für seine Enkelkinder, sondern für alle Kinder dieser Welt an. Am Pilgerweg gefällt ihm besonders gut, dass es ein ökumenisches Projekt sei, berichtet Wetekam.

Stefan Weiß, Klimaschutzmanager der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, der einen Teil der Strecke begleitet, freut sich über die Gastfreundschaft der Kirchengemeinden am Weg, die zum großen Teil die Versorgung der Pilgernden mit Mahlzeiten und Unterkünften übernommen haben: «Das ist schon toll, was hier auf die Beine gestellt wird und wie viele helfende Hände es gibt, die für uns das Ankommen zu einem Erlebnis machen.» Auch die Gastgeber freuen sich über die Pilger und empfinden die Gespräche mit ihnen als Bereicherung, berichtet Pfarrer Karl-Günter Balzer, Öffentlichkeitsbeauftragter der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Sprengel Waldeck und Marburg. So habe Clara Spertzel, Vikarin in Stadtallendorf, durch die Gruppe und die Aktion neue Anstöße erhalten, über den eigenen Lebensstil nachzudenken. Andrea Roth-Burkhardt ergänzt: «Es ist nicht immer das ganz Große, das geschehen muss, um etwas zu verändern.»

Die Route startete am 18.10.2017 an der Wartburg. Bereits einen Tag nach dem Start erreichten die Pilger am 19.10. den Ort Lüderbach (Kirchenkreis Eschwege) und damit das Gebiet der Landeskirche. Etappenziele der darauffolgenden Tage waren Waldkappel, Spangenberg, Homberg (Efze), Ziegenhain, Stadtallendorf und Marburg, die letzte Station auf dem Gebiet der EKKW. Auf der Etappe von Stadtallendorf nach Marburg begleitete auch Bischof Prof. Dr. Martin Hein die Pilgergemeinschaft. Hein lobte die Aktion, die die innere Einkehr von Pilgern und den Kampf für Klimagerechtigkeit mit einander verbindet.

Am 27.10. verlassen die Pilger den Bereich der Landeskirche. Ab da bahnt sich der Weg durch das Siegerland und das Rheinland nach Bonn, wo am Sonntag, 05.11., der diesjährige Klimapilgerweg mit Aktionen und Gottesdiensten abgeschlossen wird. Interessierte, die sich für eine Tagesetappe der Gruppe anschließen möchten, sind herzlich willkommen. Weitere Informationen. 0561 – 9378-374, klimapilgern@ekkw.de. (26.10.2017)

Internetradio:

Ein Zeichen für Klimagerehtigkeit möchten die Pilger setzen. medio-Reporter Siegfried Krückeberg hat mit Pfarrer Stefan Weiß über die Ziele des Ökumenischen Klimapilgerwegs gesprochen.

Download:

Hier können Sie sich den Flyer zum «Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit» herunterladen:

PDF-Dokument

Linktipp:

Weitere Informationen zum Pilgerweg erhalten Sie unter:

klimapilgern.de