Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Mär 2009

Stadtallendorf (epd). Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Stadtallendorf, Thomas Peters, will nach dem Brand in der Moschee einen Solidaritätsbrief an die Türkisch-Islamische Gemeinde richten. Er werde dem Kirchenvorstand einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten, sagte Peters dem epd. Damit wolle die Gemeinde «ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen».

Unbekannte haben am Sonntagabend im Hof der Stadtallendorfer Moschee zwei Brände gelegt. Nach Angaben der Polizei brannten ein mit Benzin getränktes Tuch und ein Benzinkanister. Den Ermittlungen zufolge durchschlug außerdem ein Geschoss eine Scheibe. Am Dienstag gingen die Ermittlungen weiter. Man habe noch keine neuen Erkenntnisse, sagte Martin Ahlich, Sprecher der Marburger Polizei.

Die evangelische Kirchengemeinde engagiert sich seit mehreren Jahren gegen Gewalt. Die Vorkommnisse an der Moschee bedeuteten für ihn «Motivation, dass es noch etwas zu tun gibt», sagte der Pfarrer. «Die Herausforderung bleibt bestehen.» Die Gemeinde ist Mitglied im Arbeitskreis Gewaltprävention, dem auch Polizei, Schulen, Stadtjugendpflege und Beratungsstellen angehören.

«Gewaltprävention ist auch Teil der Konfirmandenarbeit», berichtete Peters. So habe man beispielsweise «Konfitage» zum Thema «Gewaltfrei leben» organisiert. Nach Ostern sei gemeinsam mit dem Sportverein ein Fußballturnier für Toleranz geplant. In Stadtallendorf leben Menschen aus etwa 70 verschiedenen Nationen.

Zur Tatzeit am Sonntagabend befand sich niemand in der Moschee; Menschen wurden nicht verletzt. Über die Hintergründe und die Motive könne man noch nichts sagen, erklärte der Polizeisprecher. Die Kriminalpolizei ermittele wegen Brandstiftung «in alle Richtungen». (26.03.2009)