Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Mär 2011

Hofgeismar (medio/epd). In einem Festgottesdienst in der Altstädter Kirche in Hofgeismar ist am Sonntag (6.3.) Pfarrer Karl Waldeck, zuvor Leiter der Öffentlichkeitsarbeit und Sprecher der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, in das Amt des Direktors der Evangelischen Akademie in Hofgeismar von Bischof Prof. Dr. Martin Hein eingeführt worden. Ihm assistierten der für die Bildungsarbeit in der Landeskirche zuständige Dezernent, Oberlandeskirchenrat Dr. Eberhard Stock, der Vorsitzende des Kuratoriums der Evangelischen Akademie Hofgeismar, Dirk Schwarze, sowie die stellvertretende Direktorin der Akademie, Studienleiterin Dr. Heike Radeck. Gleichzeitig wurde Pfarrerin Eveline Valtink, die das Amt der Akademiedirektorin bis Ende August 2010 inne hatte, verabschiedet, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

In seiner Ansprache zu Matthäus 5,13-16 würdigte Bischof Hein die Akademien als «einen ungeheuren Schatz», den sich viele evangelische Landeskirchen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs leisten würden: «Hier kommen Menschen zusammen, um sich miteinander über die brennenden Themen unserer Zeit auszutauschen, um sich provozieren zu lassen und sich einzumischen in den alltäglichen Betrieb von Politik, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft, Religion und Kirche» sagte Hein. Das geschehe nicht zum Selbstzweck. Akademien evangelischer Prägung seien Ausdruck der Verantwortung, die Jesus uns auch heute aufträgt. «Evangelische Akademien sind Orte der Freiheit – einer Freiheit, die aus der Bindung an Gottes Wort erwächst», Hein.

In seiner Würdigung der scheidenden Akademiedirektorin Eveline Valtink betonte Hein: «Vieles, was Sie intern und nach außen hin angestoßen haben, wird weiter wirken.» Außerdem dankte Hein der Direktorin für die Art und Weise, wie sie Schwerpunkte gesetzt und Profilierungen vorangebracht habe. Dem neuen Akademiedirektor sagte Bischof Hein zu: «Sie werden auf Ihre Weise den Geist und die Strahlkraft unserer Akademie prägen.» Hein attestierte Waldeck die Fähigkeit, die Belange der Kirche in die Öffentlichkeit hinein vermitteln zu können und nannte ihn einen «Kommunikator zwischen unterschiedlichen Lebenswelten».

Akademiedirektor Karl Waldeck stellte in seiner Predigt in Bezug auf Psalm 137 die Herausforderungen der Akademiearbeit heraus. Gerade die Gewaltphantasien am Ende des Psalms zeigten auf, dass «wir uns der Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt nicht entziehen» könnten. Akademiearbeit verlange als besondere Form evangelischer Bildungsarbeit Leidenschaft und Nüchternheit. Er nehme für sein neues Amt die Forderung Hermann Hesses gerne an und zitierte: «Nicht an den Ästen rütteln, die Wurzeln tiefer treiben!»

Der in Kassel geborene Waldeck studierte von 1977 bis 1982 Theologie in Bethel, Basel und Marburg. Von 1982 bis 1983 ließ er sich an der Hamburger Journalistenschule zum Redakteur ausbilden, um dann von 1983 bis 1986 sein Studium in Göttingen fortzusetzen. Nach dem Ersten Theologischen Examen wirkte er als Vikar in Bad Karlshafen. Von 1990 bis 1993 wirkte er als Gemeindepfarrer in Betziesdorf bei Marburg. 1993 wurde er Chefredakteur des «Kasseler Sonntagsblatts». Der Rat der Landeskirche hatte den 52jährigen im Februar nach Anhörung des Kuratoriums und des Konvents der Evangelischen Akademie auf Vorschlag von Bischof Prof. Dr. Martin Hein zum Amtsnachfolger von Eveline Valtink berufen. (07.03.2011)

Impressionen vom Empfang in der Akademie

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Ansprache von Bischof Martin Hein im Wortlaut:

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Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Predigt von Akademiedirektor Karl Waldeck im Wortlaut:

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Linktipp:

Die Evangelische Akademie Hofgeismar finden Sie im Internet unter:

akademie-hofgeismar.de