Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Mai 2013

Hofgeismar (medio). Unter dem Motto «Gerechtigkeit auf dem Dritten Weg» trafen am 22. Mai rund 120 Pfarrerinnen und Pfarrer des Sprengels Kassel in Hofgeismar zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen. Sie folgten der Einladung von Pröpstin Katrin Wienold-Hocke  in die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen, um über das Arbeitsrecht der Kirche zu diskutieren, teilte Christiane Gahr, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der diakonischen Einrichtung mit.

In ihrem Referat gab Barbara Heller, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen, einen Einblick in die Praxis, so Gahr weiter. «Bei uns funktioniert der Dritte Weg», sagte Heller, die damit Bezug auf das in jüngster Zeit in die Kritik geratene Arbeitsrecht der Kirche nahm. Im «Dritten Weg» sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer sogenannten Dienstgemeinschaft verbunden, die friedliche Konfliktlösung anstelle von Streik und Aussperrung anstrebt. Arbeitsbedingungen und Tarife werden in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen in paritätisch besetzten Kommissionen geregelt und Streitfragen durch Schlichtersprüche geklärt.

Pröpstin Katrin Wienold-Hocke versuchte in ihrem Vortrag Missverständnisse und Halbwissen über dieses Thema auszuräumen und theologisch zu begründen, warum die evangelische Kirche diese Form des Arbeitsrechts gewählt hat.

Peter Masuch, Präsident des Bundessozialgerichts in Kassel, informierte in seinem Referat unter dem Titel «Warum gibt es den Dritten Weg, und was bedeutet er - faktisch, theologisch und politisch?» über die rechtlichen Rahmenbedingungen, in denen sich das kirchliche Arbeitsrecht bewegt.

Andreas Klenke, Vorsitzender der landeskirchlichen Mitarbeitervertretung, erläuterte in einem Impulsreferat die Haltung der Mitarbeitervertretungen zu diesem Sachverhalt und öffnete den Blick auf mögliche neue Perspektiven. (29.05.2013)