Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Sep 2011

Wiesbaden/Kassel (epd). Mit Pfeifen und Trommeln haben Pflegekräfte am Dienstag (13.9.) gegen den Pflegenotstand in Hessen demonstriert. Im Rahmen der Kampagne «Anpfiff für eine erstklassige Pflegepolitik!» versammelten sich Mitarbeiter von Heimen sowie Pflegediensten in ganz Hessen vor den Türen ihrer Einrichtungen und machten zehn Minuten lang Lärm, wie die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen mitteilte.

Im Wiesbadener Landtag erklärte der Liga-Vorsitzende Wolfgang Gern, dass bis 2015 in Hessen zusätzlich 1.600 Pflegefachkräfte benötigt würden. «Jetzt muss die Ausbildung beginnen», sagte er vor Journalisten. Grund für den größeren Bedarf sei die Alterung der Gesellschaft. Die Liga forderte zudem den Bund und die Kommunen auf, für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege zu sorgen. Wichtig sei, die bisher getrennte Ausbildung für Altenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege zu verknüpfen. Die Liga verlangte außerdem, dass sich künftig alle Pflegedienste und Heime an der Ausbildung finanziell beteiligen müssten, auch wenn sie selbst keine Auszubildenden aufnähmen. Die Themen «Alter» und «Pflege» sollten zudem in den allgemeinbildenden Schulen behandelt werden. Auch müssten Pflegekräfte besser entlohnt werden.

Der Landespfarrer für Diakonie in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Eberhard Schwarz, kritisierte in Kassel, dass bei der Refinanzierung der Pflegeleistungen die geltenden Gehaltstarife nicht angemessen berücksichtigt würden. Schwarz forderte von der Landesregierung die Einrichtung einer Enquete-Kommission, die den Bestand und den Bedarf erheben und Lösungsvorschläge präsentieren solle. Das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck e.V., dem Schwarz vorsteht, ist Mitglied der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen. (14.09.2011)

Linktipp:

Weitere Informationen zur Kampagne gegen Pflegenotstand finden Sie unter:

myplace-altenpflege.de