Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Jun 2011

Frankfurt a.M. (epd). Die Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Marita Natt, und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, haben Pfingsten als «Fest der Vielfalt» bezeichnet. Die beiden hielten am Pfingstmontag (13.6.) gemeinsam eine Predigt im ökumenischen Gottesdienst auf dem Frankfurter Römerberg, der traditionell ein internationales Fest eröffnet. Er trug das Motto «Dabei sein können alle» und stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Fußball-WM der Frauen (26.6. bis 17.7.), die in Deutschland ausgetragen wird.

Jung und Natt verglichen das biblische Pfingstfest mit großen Fußballfesten wie der Fußballweltmeisterschaft der Männer in Deutschland im Jahr 2006. Dabei hoben sie deren «wunderbare Vielfalt der Sprachen, Kulturen und auch der Religionen» hervor. Viele Menschen hätten es geschafft, «Unterschiede zu respektieren, einen fairen und guten Wettstreit daraus zu machen - nämlich auf dem Fußballplatz - und friedlich miteinander zu leben und zu feiern». Die beiden Theologen äußerten die Hoffnung, dass die bevorstehende Frauen-WM wieder so ein Fest werde.

Gute Begeisterung könne Menschen verändern und das Leben leichter, freier und offener machen, sagten Natt und Jung. Sie warnten allerdings auch vor schlechter Begeisterung, die Menschen fanatisch mache: «Fanatischer Geist ist nicht mehr Gottes Geist.» Fanatischen Geist gebe es bei allen, «die ihre Herkunft, ihre Nation, ihre Weltanschauung, ihre Konfession, ihre Religion für absolut halten». Einem solchen Geist gelte es zu widerstehen - auch und gerade im Namen des guten Geistes Gottes. «Predigern des Hasses, Predigern der Rasse, Predigern der Gewalt muss widersprochen werden», sagte Jung.

Mitwirkende an dem Gottesdienst waren auch Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees der Frauenweltmeisterschaft, der Frankfurter Stadtkämmerer und Kirchendezernent Uwe Becker, Wirtschafts- und Sportdezernent Markus Frank (beide CDU), der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz, die Pröpstin für Rhein-Main, Gabriele Scherle, sowie Nachwuchsfußballerinnen aus Hanau, die Band «Habakuk» und das Bläserensemble «BlechPur». (14.06.2011)