Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 12 Okt 2011

Kairo/Melsungen (medio). Der Präses der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kirchenrat Rudolf Schulze, hat dazu aufgerufen, die Christen in Ägypten in Fürbitten und Gebete einzuschließen: «Es kann uns nicht gleichgültig sein, wenn Christen in anderen Ländern um ihres Glaubens Willen verfolgt oder getötet werden», sagte Schulze am Mittwoch gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio!». Bei Auseinandersetzungen zwischen koptischen Christen und Sicherheitskräften in Kairo wurden nach Medienberichten in der Nacht zum Montag mindestens 24 Menschen getötet und etwa 200 verletzt.

Die Lage für die ägyptischen Christen sei seit den Vorkommnissen dramatisch, so Präses Schulze. Die Berichterstattung am vergangenen Sonntag hätte zunächst nicht genau darlegen können, wer Täter und wer Opfer bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen gewesen sei. Mittlerweile könne man aber davon ausgehen, dass die Unruhen durch staatliche Organe ausgelöst wurden. Ägyptische Sicherheitskräfte hatten versucht, eine Demonstration von koptischen Christen gegen einen Brandanschlag auf eine Kirche in der südlichen Provinz Aswan gewaltsam aufzulösen.

Präses Schulze zeigte sich davon überzeugt, dass sich die ägyptische Regierung ohne internationalen Druck kaum dazu bewegen lasse, die Politik gegenüber den Christen in Ägypten zu verändern. Internationaler Druck müsse entstehen und die Kirchen in Deutschland könnten dazu beitragen, so Schulze. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Präses den Appell der Landessynode vom Mai 2011 an die Mitglieder der Bundesregierung, sich mit Nachdruck für die freie Religionsausübung in Ägypten einzusetzen. Die Synodalen hatten auf ihrer Frühjahrstagung nach einem Bericht des Generalbischofs der Koptisch-Orthdoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, zur Situation in Ägypten eine Resolution zur «Bedrängung und Verfolgung von Christen» verabschiedet.

Von der Evangelische Kirche in Deutschland erhofft sich Präses Schulze noch deutlichere Hinweise auf die Situation der koptischen Christen, als das bisher geschehen sei: «Wir können als Christen unsere Stimme erheben und die deutschen Politiker dazu auffordern, gegen diese Gewalt auf politischem Wege vorzugehen.» (12.10.2011)

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Den Wortlaut der Resolution zur «Bedrängung und Verfolgung von Christen» der Landessynode vom 13. Mai 2011 finden Sie hier:

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