Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Sep 2007

Schwalmstadt (epd). Vor einer Vergöttlichung des Begriffes der Flexibilität hat der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter am Samstag im nordhessischen Schwalmstadt gewarnt. «Eine Unterwerfung unter das Prinzip der Flexibilität ist gefährlich», mahnte Richter in einem Vortrag bei den Festtagen des hessischen Diakoniezentrums Hephata. Flexibilität nütze zwar der Wirtschaft, trage aber auch zur Zerstörung des Gefüges der sozialen Bindungen bei, begründete Richter seine Kritik. «An die Stelle des Leitbildes eines sozialen Menschen ist das Leitbild eines flexiblen Menschen getreten», beschrieb Richter den Mentalitätswandel.

Die Aktivitäten der Globalisierungsgegner erinnerten ihn in vielen Bereichen an die soziale Bewegung der 70er Jahre in Deutschland, fuhr Richter fort. Die heutige Bewegung stehe für Werte wie Menschlichkeit, Versöhnung, Gerechtigkeit und Ehrfurcht vor dem Leben. Die weltweite Verbreitung dieser Bewegung lasse ihn zuversichtlich sein und auf eine bessere Welt hoffen.

Vertrauen sei eine unabdingbare Voraussetzung für eine Umgestaltung der Welt, so Richter weiter. «Wir brauchen den Glauben, mitverantwortlich für unsere Welt zu sein um so eine friedliche und gerechte Welt entstehen zu lassen», sagte er. (11.09.2007)