Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Okt 2011

Kassel (medio/epd). Immer mehr Menschen sind in Deutschland auf Lebensmittelspenden angewiesen. Versorgten die Tafeln im Jahr 2005 rund 500.000 Menschen, so sind es heute nach Angaben des Bundesverbandes Deutsche Tafel über eine Million Bedürftige, die regelmäßig gespendete Nahrungsmittel erhalten. Mit dieser Entwicklung will sich jetzt das Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales des Landeskirchenamtes auf seiner Jahrestagung am 22. Oktober im Kasseler Haus der Kirche auseinandersetzen. Die Veranstaltung, die um 9 Uhr beginnt, steht unter dem Motto «Zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit - Tafelbewegungen und Sozialkaufhäuser versus Verteilungsgerechtigkeit», teilte das Referat mit.

Zunächst ehrenamtlich gestartete Projekte, wie z.B. Tafelläden, Möbelhäuser oder Suppenküchen, hätten sich mittlerweile zu dauerhaften Hilfesystemen entwickelt, so Referatsleiter Pfarrer Dr. Jochen Gerlach. «Auf unserer Jahrestagung wollen wir diese Entwicklung kritisch beleuchten.» Einerseits sieht Gerlach das hohe Engagement von Menschen, die ganz konkrete Hilfe leisten. Dies sei gelebte christliche Barmherzigkeit. Andererseits müsse aber gefragt werden, ob durch diese Hilfen die steigende Armut in unserem Land letztlich nicht sogar noch verfestigt werde, so der Referatsleiter.

Auf der Tagung könnten Interessierte in Fachvorträgen und Diskussionsrunden der Frage nachgehen, welche Hilfeleistung Armut wirklich überwinden hilft und wie sich kommunale, diakonische und staatliche Hilfesysteme verändern müssten, damit gerechte und menschenwürdige Verhältnisse entstehen, so Gerlach über das Tagungsprogramm (s. Link rechts neben dem Artikel). Informationen und Anmeldung: Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales, Tel.: (0561) 9378-354, Fax: -417, E-Mail: janine.barrera@ekkw.de (19.10.2011)

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