Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Feb 2009

Kassel (epd/medio). Die reformierten Kirchen weltweit erinnern in diesem Jahr an ihren Gründungsvater Johannes Calvin (1509-1564), dessen Geburtstag sich am 10. Juli zum 500. Mal jährt. Der Reformierte Weltbund, die Schweizerische Evangelische Kirche und die Evangelisch-reformierte Kirche haben das Jahr 2009 zum internationalen Calvin-Jahr erklärt. Daran beteiligt sich auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), in der lutherische, reformierte und unierte Kirchentraditionen zusammengeschlossen sind. In Deutschland wurde das Jubiläumsjahr mit einem ZDF-Fernsehgottesdienst aus der Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden am 1. Februar offiziell eröffnet.

Calvin habe stets im Schatten des anderen großen Reformators, Martin Luther (1483-1546), gestanden, erklärte der reformierte Kirchenpräsident Jann Schmidt im niedersächsischen Leer. Das könne daran liegen, dass sich die reformierten Kirchen nicht wie die lutherischen Kirchen nach ihrem Gründungsvater benannt haben. «Im Alltag der Gemeinden ist er ein wenig in Vergessenheit geraten. Wir haben da einen Nachholbedarf.» Auch wenn Calvin in Deutschland eher zu den weniger bekannten Persönlichkeiten zähle, habe sich seine Theologie um die ganzeWelt verbreitet, so Schmidt weiter. Je nach Zählung gehörten zwischen 80 und 100 Millionen Christen einer reformierten Kirche an. Damit gebe es rund um den Globus mehr reformierte als lutherische Christen.

Ein Höhepunkt des Calvin-Jahres ist am 10. Juli der Festakt der Evangelischen Kirche in Deutschland, sagte Schmidt. Als Hauptredner wird der reformierte Christ, Vizekanzler und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erwartet. Der Politiker werde über die Auswirkungen der calvinischen Lehre in Europa sprechen. (04.02.2009)

Linktipp:

Informationen zum Calvinjahr finden Sie im Internet unter:

calvin.de