Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Mai 2020

Kassel (epd/medio). Zum ersten Jahrestag der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke plant das Regierungspräsidium (RP) Kassel verschiedene Gedenkaktionen. So werde am Todestag des Politikers am Dienstag, 2. Juni, eine Diskussionsrunde unter dem Titel «Haltung zeigen» im Internet zu sehen sein, sagte dessen Amtsnachfolger Hermann-Josef Klüber (CDU) am Mittwoch in Kassel. Teilnehmende sind unter anderen Bischöfin Beate Hofmann und der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).

Die Diskussionsveranstaltung am Dienstag, 2 Juni, ist ab 16 Uhr über die Internetseiten des Regierungspräsidiums Kassel, der Universität Kassel und der Offenen Kanäle in Hessen zu sehen. Die in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Hofgeismar und der Universität Kassel entstanden, rund anderthalb Stunden dauernde Diskussionsveranstaltung wurde wegen der Corona-Beschränkungen bereits am Dienstag, 19. Mai, aufgezeichnet.

In der Diskussionsrunde, zu der sich Klüber rege Rückmeldungen erhoffe, solle der Focus auf zivilgesellschaftliche Fragestellungen, die die Tat aufgeworfen habe, gerichtet werden. Zuvor hätten die Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Gelegenheit, an ihrem Computer einer Andacht des evangelischen Stadtdekans Michael Glöckner zum Todestag Lübckes zu folgen, die kurz zuvor in der Martinskirche aufgezeichnet werde.

Sonderbriefmarke und Kunstwerk

Weitere Vorhaben sind unter anderem die Herausgabe einer Sonderbriefmarke der Deutschen Post zum Andenken an den CDU-Politiker Lübcke sowie die Ausschreibung eines Kunstwerkes. Dieses solle eine zukunftsweisende Aussage haben, erklärte Klüber. Darüber hinaus solle der Sitzungssaal im RP nach dem Ermordeten benannnt werden, kündigte Klüber an. Die Einweihung des Saales am 22. August, dem Geburtstag Lübckes, werde verbunden mit der Enthüllung einer Bronzetafel mit dem Relief des Verstorbenen vor dem Saal, die der aus Afghanistan stammende Künstler Behrana Massoum anfertigte.

Öffentlicher ökumenischer Gedenkgottesdienst

Zu einem öffentlichen Gottesdienst laden die Evangelische und die Katholische Kirche in Kassel auf Anregung von Organisationen aus dem «Kasseler Bündnis gegen Rechts» am 4. Juni um 18:30 Uhr in der Kirche St. Elisabeth am Friedrichsplatz ein. Aufgrund der Schutzbestimmungen durch die Coronapandemie bitten die Veranstalter, dass sich Interessierte bis zum 3. Juni unter regionalhaus.kassel@bistum-fulda.de schriftlich anmelden. Wegen des sehr eingeschränkten Platzangebotes ist diese ungewöhnliche Maßnahme nötig. Wenn das Platzangebot ausgeschöpft ist, müssen leider auch Absagen erteilt werden. Ausschnitte aus dem Gottesdienst werden am Freitag, 5. Juni 2020, um 18 und 22 Uhr im Programm des Offenen Kanals Kassel (Programmplatz 391 im Kabelnetz, Livestream unter mok-kassel.de) zu sehen sein.
 
Interessierte, die nicht am Gottesdienst teilnehmen können oder wollen, können ihrer Trauer und ihrem Gedenken dennoch Ausdruck verleihen: Die Initiatoren laden dazu ein, am 2. Juni vor dem Regierungspräsidium Kassel Blumen niederzulegen. Dadurch soll möglichst vielen Menschen die Gelegenheit gegeben werden, sich unter Einhaltung des Abstandsgebots am öffentlichen Gedenken zu beteiligen. (28.5.2020)

Linktipp:

Die Diskussionsveranstaltung am Dienstag, 2 Juni, ist ab 16 Uhr über dem YouTube-Kanal des RP Kassel erreichbar:

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