Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 02 Feb 2016

Kassel (medio/epd). Die humoristische Seite des Todes thematisiert die Karikaturen-Ausstellung «Einer geht noch» im Kasseler Museum für Sepulkralkultur. Ab dem 5. Februar werde mit der 180 Exponate umfassenden Schau zugleich an die Anfänge des Museums im Jahr 1992 erinnert. Damals sei eine außerordentlich erfolgreiche Karikaturenausstellung präsentiert worden, sagte der stellvertretende Museumsleiter Gerold Eppler am Mittwoch in Kassel. Zu den damals bearbeiteten Themen seien einige neue wie Sterbehilfe, das digitale Totengedenken oder Selbstmordattentate hinzugekommen.

Die teils bitterbösen Karikaturen von 33 bekannten Karikaturisten widmen sich in unterschiedlichen Themenräumen dem Alter, dem Amoklauf bis hin zur Planung von Selbstmordanschlägen und den berühmten 72 Jungfrauen. Dabei reiche das Spektrum «von der Leichtigkeit des Nonsens bis hin zur bitteren Realität des schwarzen Humors», charakterisierte Kurator Martin Sonntag von der Kasseler Caricatura die Schau. Die Realität sei oftmals aber noch schlimmer als das, was auf den Karikaturen zu sehen sei.

Gezeigt werden neben zeitgenössischen Karikaturen auch Werke der Vertreter der Neuen Frankfurter Schule, die bereits 1992 zu sehen waren. Mit dabei ist auch das Gemälde «Jesus zeigt Lenin seine Wundmale» von Ernst Kahl. Eine besondere Attraktion ist ein noch unvollendetes Gemälde von Rudi Hurzlmeier mit dem Titel «Nocturne - Satan öffnet den Erlöser», das der Künstler nach Angaben des Museums noch während der Ausstellung vollenden werde.

Möglicherweise werde die Ausstellung noch während der Laufzeit erweitert, ergänzte Sonntag. Dies wäre dann der Fall, wenn ein prominenter Zeitgenosse sterbe und der Karikaturist Harm Bengen ihm einen «Nachruf» widme. Einige zeichnerische Nachrufe des Künstlers wie etwa auf den Kabarettisten Dieter Hildebrandt oder den Literaturkritiker Hellmuth Karasek sind bereits in der Ausstellung zu sehen.

Sie ist zugleich die erste Sonderschau des Museums unter der neuen Leitung von Werner Tschacher. Der bisherige Kurator des Aachener Stadtmuseums hat zum 1. Januar den langjährigen Direktor des Sepulkralmuseums, Reiner Sörries, abgelöst, der eine Professur an der Universität Erlangen übernahm. «Da die Karikaturenausstellung 1992 eine der erfolgreichsten des Museums war, wollten wir Herrn Tschacher einen ähnlich guten Start ermöglichen», sagte Eppler.

Die Ausstellung «Einer geht noch. Cartoons und Karikaturen auf Leben und Tod», ist vom 5. Februar bis zum 5. Juni im Kasseler Museum für Sepulkralkultur zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr. (03.02.2015)

Linktipp:

Das Museum für Sepulkralkultur finden Sie im Internet unter:

sepulkralmuseum.de