Bürgermeisterin Ilona Friedrich bei der Landesfrauenkonferenz (Foto: medio.tv/Hebeler)

Bürgermeisterin Ilona Friedrich bei der Landesfrauenkonferenz (Foto: medio.tv/Hebeler)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 12 Nov 2020

Kassel (medio). «Wir müssen sichtbar machen, was die Frauen in der Krise alles bewältigt haben», sagte Ilona Friedrich, Bürgermeisterin und Sozialdezernentin der Stadt Kassel, bei der Landesfrauenkonferenz am 20. Oktober 2020. Die Veranstaltung im Haus der Kirche ermöglichte auch eine digitale Teilnahme per Videozuschaltung, erklärte Helga Hebeler von der Öffentlichkeitsarbeit der Landesfrauenkonferenz.

«Die Krise hat gezeigt», so Friedrich, «dass wir Dinge anders machen können.» Friedrich bezog sich dabei auf die positiven Veränderungen in ihrem eigenem Arbeitsbereich. So müsse man nicht mehr lange Wege auf sich nehmen, um Entscheidungen zu treffen. Aber nicht alles sei positiv, so die Bürgermeisterin.

Weltweit hätten insbesondere Mädchen geringe Chancen, ein gutes Leben zu führen und auch in Deutschland seien es besonders die Frauen, die unter der Pandemie zu leiden hätten. Besonders Alleinerziehende, Pflegekräfte und Mütter mit Doppelbelastung durch Homeoffice und Kinderbetreuung seien in den Fokus von Hilfsorganisationen gerückt.

Auch die Stadt Kassel habe Frauen und ihre Bedürfnisse im Blick, so Friedrich. «Kassel sichert Ausbildung» ist ein Projekt, um arbeitslos gewordene Auszubildende wieder in die Lehre zurückzubringen, so Friedrich. Darüber hinaus habe die Stadt Kassel vor zwei Jahren mit «Sozialwirtschaft integriert» ein Projekt gestartet, mit dem Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund in Berufen der Sozialwirtschaft ausgebildet werden. Das Projekt habe bisher 179 Frauen aufgenommen. Aus diesem Projekt heraus konnten nun erstmalig sechs Altenpflegerinnen ausgebildet werden.

Für Frauen in Quarantäne wurden zwei zusätzliche Appartements für das Frauenhaus angemietet und der Personaletat um 15.000 Euro aufgestockt. Für obdachlose Frauen gibt es 20 zusätzliche Übernachtungsplätze, für Geflüchtete stünden 900 freie Plätze in kleineren Unterkünften zur Verfügung. Friedrich erklärte jedoch auch, dass sie sich von der Bundesregierung mehr Klarheit und Verlässlichkeit bei den Maßnahmen wünsche.

Friedrich lobte außerdem das Engagement der Frauen in der Kirche: «Was die Sozialarbeit anbelangt, sind die Kirchenfrauen sehr engagiert.» Darüber hinaus wünschte sie sich, dass die christlichen Frauen weiterhin den Finger heben, wenn es um Benachteiligung von Frauen gehe. (12.11.2020)

Linktipp:

Weitere Informationen zur Frauenbildung in der Landeskirche und der Landesfrauenkonferenz unter:

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