Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Aug 2011

Wiesbaden (medio). Die evangelischen Kirchen im Lande Hessen haben mit einem sommerlichen Empfang in Wiesbaden das gute Verhältnis zwischen Kirche und Politik dokumentiert. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, sagte vor den Mitgliedern der Landesregierung, den Landtagsabgeordneten und kommunalen Vertretern, die hessische Kirchenlandschaft sei geprägt durch kleine und große Landeskirchen. Seine Kirche mit Gebietsanteilen in Wetzlar und Braunfels sei besonders klein. Für die drei protestantischen Kirchen gelte: «Wir leben unseren Glauben engagiert und haben eine gemeinsame Aufgabe», bestimmte der Präses der rheinischen Kirche die Gemeinsamkeiten mit der Landespolitik. Schneider ging auch auf den vor ihm liegenden Besuch des Papstes im September ein: Es könne und solle nicht so sein, dass man mit Benedikt dem XVI. nur zusammenkomme. Entscheidend sei, dass etwas dabei für das Verhältnis beider Konfessionen herauskomme. «Das wird spannend», sagte er wörtlich. Die Landeskirchen sollten engagiert das Luthergedenken vorbereiten. 2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal.
 
Im kirchlichen Garten in der Wiesbadener Brentanostraße hatte zu Beginn der Beauftragte der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung, Kirchenrat Jörn Dulige, die Gäste, unter ihnen zum ersten Mal Ministerpräsident Volker Bouffier, willkommen geheißen. Das Treffen der Politiker mit den drei Kirchenführern Bischof Professor Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), Präses Nikolaus Schneider (Evangelische Kirche im Rheinland) und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) finde bereits zum 8. Mal statt, was für die Verlässlichkeit der Kirchen spreche. In Anspielung auf das von Gewitter bedrohte Wetter sagte er: «Beständigkeit sieht anders aus.»
 
Tatsächlich ist der im sparsamen Rhythmus von zwei Jahren durchgeführte Empfang ein Stelldichein der Politik. Beobachter konnten sowohl den Landtagspräsidenten Norbert Kartmann wie die Fraktionsgeschäftsführer Dr. Christean Wagner (CDU), Florian Rentsch (FDP), Tarek Al-Wazir (Die Grünen), Willi van Ooyen (Die Linke) und Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) in angeregten Gesprächen sehen. Zum Sommerevent kommen ebenfalls die Mehrzahl der Minister der Landesregierung: Jörg-Uwe Hahn als Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident war einer der Prominenten. Die Landeshauptstadt wurde durch ihren Oberbürgermeister, Dr. Helmut Müller, vertreten.
 
Kirchlicherseits waren der Präses der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kirchenrat Dekan Rudolf Schulze (Melsungen) und der Präses der EKHN-Synode, Dr. Ulrich Oelschläger, mehrere Oberkirchenräte aus Darmstadt, Kassel und Düsseldorf, den Sitzen der Kirchenleitungen, mit von der Partie. Erstmals begrüßt wurde auch der katholische Prälat Dr. Wolfgang Pax, der die Katholische Kirche bei den Hessen vertritt. (25.08.2011)