Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Dez 2013

Kassel (epd). Die kirchliche Sozial- und Lebensberatung bleibt für den Sozialstaat nach Ansicht des Hamburger Sozialwissenschaftlers Harald Ansen unverzichtbar. Die Beratungsstellen seien zu einem «System der Zweitsicherung» geworden, sagte der Professor für Soziale Arbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg am Donnerstag (12.12.) bei dem 50. Jubiläumsfachtag der Sozial- und Lebensberatung in Kurhessen-Waldeck. Besonders ältere Menschen schämten sich oft, ihre Rechte zu beanspruchen.

Ansen beklagte eine wachsende Armut trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland. So gebe es 6,4 Millionen Menschen, die überschuldet seien, eine Million seien Langzeitarbeitslose, sagte er. Die Zahlen von 80.000 Kindern in der Heimerziehung und von 300.000 Obdachlosen seien dramatisch. Angesichts der Fülle der Probleme seien die Beratungsstellen unverzichtbar.

Der Diakoniedezernent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Landeskirchenrat Horst Rühl, würdigte die 20 Beratungsstellen in den regionalen Diakonischen Werken in Kurhessen-Waldeck als «gelebte Kirche». Hier werde die «Kärrnerarbeit einer Volkskirche» geleistet. Die Beratungsstellen, die allein aus Kirchensteuermitteln finanziert würden, seien ein großes Pfund von Diakonie und Kirche. (17.12.2013)

Linktipp:

Eine Übersicht der regionalen Diakonischen Werke in Kurhessen-Waldeck finden Sie unter:

diakonie-hessen.de/(...)