Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Nov 2012

Kassel/Frankfurt a.M. (medio). Die evangelischen Kirchen und die Gewerkschaften in Hessen wollen sich künftig stärker auf regionaler Ebene austauschen. Das ist ein Ergebnis des traditionellen Spitzengesprächs, zu dem sich Spitzenvertreter in Frankfurt am Main trafen, teilte die Pressestelle der Landeskirche am Donnerstag mit. Gewerkschafter und Kirchen würden bereits in zahlreichen Projekten zusammenarbeiten, wie z.B. in der «Allianz für den freien Sonntag», die sich gegen eine Ausweitung der Wochenendarbeit einsetzt, heißt es in einer Presseerklärung. Außerdem soll die regionale Zusammenarbeit vertieft und gemeinsame Themen vor Ort erörtert werden.

Einig waren sich Kirchenvertreter und Gewerkschafter bei dem Treffen in Frankfurt am Main darin, dass das Betriebsverfassungsgesetz ein deutsches Erfolgsmodell ist. Von kirchlicher Seite wurde betont, dass Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft Garanten für Stabilität in der Wirtschaft sind. Mitbestimmung funktioniere allerdings nur in Betrieben, in denen Gewerkschaften wirklich stark sind. Bei Unternehmen mit viel prekärer Beschäftigung funktioniere die Mitbestimmung und somit die Sozialpartnerschaft nur mangelhaft. In den diakonischen Betrieben und bei kirchlichen Anstellungsträgern sei die Mitbestimmung grundsätzlich gewährleistet, heißt es.

Ein weiteres Thema des Spitzengesprächs war der sogenannte «Dritte Weg», das eigenständige kirchlichen Arbeitsrecht. Unabhängig vom Urteil des Bundesarbeitsgerichts zum Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen sei man grundsätzlich gesprächsbereit. Gemeinsam wolle man der Konkurrenzsituation auf dem Gesundheitssektor begegnen, die sich durch die unterschiedlichen Tarife herstelle.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck wurden vertreten von Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Vizepräsident Dr. Volker Knöppel, Dr.  Gerlach und Landeskirchenrat Rühl. Teilnehmer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau waren Kirchenpräsident Jung, der Leitende Oberkirchenrat Striegler und Oberkirchenrat Schwindt sowie für die Kirche im Rheinland Frau Schlösser-Kost und der Beauftragte der Evangelischen Kirchen in Hessen, Jörn Dulige.

Für die Gewerkschaften waren anwesend: der Vorsitzende des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, Stefan Körzell, der hessische Landesleiter von ver.di, Jürgen Bothner, der Leiter des IG-Metall Bezirks Mitte (Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Saarland) Armin Schild, der Landesvorsitzender der GdP Hessen, Jörg Bruchmüller. Außerdem die DGB-Regionsvorsitzenden von Südhessen, Südosthessen und Nordhessen Jürgen Planert, Alexandre da Silva und Michael Rudolph.