Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 31 Mai 2007

Kassel (epd). Acht Steine mit Namen von Aidstoten werden am Samstag um 20.30 Uhr in das Pflaster des Kasseler Friedrichsplatzes eingelassen. Damit wolle man im Rahmen der bundesweiten «Nacht der Solidarität» der Menschen gedenken, die in den vergangenen drei Jahren in Nordhessen an Aids gestorben sind, teilte Rainer Schultz, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Kassel, mit.

Gemeinsam mit kirchlichen Gruppen wird im Anschluss an die Aktion um 22 Uhr in der Lutherkirche eine Andacht stattfinden. Die acht Steine ergänzen die von dem Berliner Künstler Tom Fecht im Rahmen der documenta 9 im Jahre 1992 begonnene Installation mit dem Namen «Denk-Raum». Kassel sei der erste Ort, in dem ein solches Erinnerungsprojekt gestartet worden sei, erläuterte Schultz. Viele andere Städte seien dem Beispiel gefolgt. Ursprünglich hat die Aids-Hilfe nach Schultz Angaben in das Kunstwerk jährlich Steine mit den Namen weiterer Opfer eingefügt, inzwischen geschehe dies in größeren zeitlichen Abständen.

Durch die Entwicklung neuer Medikamente sei die Zahl der jährlichen Todesopfer an AIDS gesenkt worden, erklärte Schultz. Leider habe damit aber auch das Interesse am Thema AIDS nachgelassen. «Die Bereitschaft, sich zu schützen, ist rückläufig», stellte er fest. Als Folge davon beobachte man derzeit wieder einen Anstieg der Infektionszahlen. Bundesweit hätten sich im vergangenen Jahr rund 2.700 Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. (31.05.2007)

Linktipp:

Die Aids-Hilfe Kassel finden Sie im Internet unter:

kassel.aidshilfe.de