Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Jan 2017

Kassel (medio). Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat in einer Feierstunde am Mittwochnachmittag (25.1.) in Kassel die Förderbewilligungen für das Jahr 2016 überreicht. Dabei konnten neun Bauvorhaben in neun Kirchenkreisen mit einem Gesamtbetrag von 418.300 Euro gefördert werden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

In seiner Begrüßung würdigte Vizepräsident Dr. Volker Knöppel den Kirchenerhaltungsfonds als ein bedeutendes Instrument zum Erhalt der Kirchen.

Aus diesem Grund habe sich die Landessynode angesichts der Niedrigzinsphase entschieden, mit der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2016 / 2017 den Kapitalstock um 500.000 Euro pro Jahr aufzustocken, heißt es weiter.

In einem Grußwort zeigte sich der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel, Dr. Walter Lübcke, «ausgesprochen dankbar, dass die Stiftung mit beachtlichen Mitteln den Erhalt unserer kulturellen und denkmalgeschützten kirchlichen Schätze unterstützt».

Dass nun zum 16. Mal die Vergabe der jährlichen Fördermittel beschlossen werden konnte, wertete Lübcke als einen großen Erfolg. In der Phase der «Null-Zins-Politik der EZB» sei es momentan sehr schwierig, den Stiftungszweck zu erfüllen, so der Regierungspräsident.

Der Vorstand der Stiftung, Andreas Fehr, machte in seiner Ansprache deutlich, dass sich die Stiftung bei ihrer Arbeit von dem Gedanken der Nachhaltigkeit leiten lasse. Dies bedeute generell, nicht nur respektvoll und pfleglich mit dem Anvertrauten umzugehen, sondern auch Verantwortung für ein wertvolles Erbe und seine fernere Zukunft zu übernehmen.

Das gelte insbesondere für Kirchen, die «gebaute Nachhaltigkeit» seien. «Sie strahlen eine innere Kraft aus, die immer wieder Menschen ermutigt, ihre Kirche in Respekt vor der Vergangenheit zu erhalten und zugleich phantasievoll für eine zeitgemäße Nutzung fortzuentwickeln, und ihre Türen für die ganze örtliche Gemeinschaft zu öffnen», sagte Fehr.

Kirchen dienten als einladende Orte, um Ruhe und Einkehr zu finden, um das eigene Leben zu bedenken und seine Zäsuren zu begehen, so der Vorstand. In ihnen könne man allein oder in Gemeinschaft danken oder  trauern, singen oder einfach schweigen und beten. Fehr betonte: «Wegen dieser den Menschen unmittelbar dienenden Aufgabe wollen wir sie für die Zukunft erhalten, wie dies bereits die früheren Generationen in wirtschaftlich meistens viel beengteren Zeiten für uns getan haben.»

Impressionen von der Feierstunde in Kassel

Die Förderobjekte 2016: 9 Projekte aus 9 Kirchenkreisen

Der Stiftungsvorstand hat in seiner Sitzung am 2. Dezember 2016 die Förderung von 9 Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 418.300 Euro beschlossen. Förderschwerpunkte sind im Jahr 2016 Maßnahmen der Innenrenovierung und der künstlerischen Gestaltung in denkmalgeschützten Kirchen.

Während der Laufzeit der Projektliste vom 21. Juni bis 18. November 2016 haben die Kirchengemeinden durch vielfältige Vorortaktivitäten ein Spendenergebnis von 417.990,88 Euro erzielt, das von der Stiftung entsprechend der Stiftungsverfassung verdoppelt wird.

Folgende Kirchengemeinden werden von der Stiftung gefördert:

 Johanneskirchengemeinde Alheim, Kirchenkreis Rotenburg, Innenrenovierung der Kirche in Oberellenbach,

Gesamtförderung: 82.100 Euro







 

Evangelische Kirchengemeinde Altendorf, Kirchenkreis Wolfhagen, Innenrenovierung der Bonifatiuskirche,

Gesamtförderung: 41.800 Euro







 

Evangelische Kirchengemeinde Buchen, Kirchenkreis Hanau, Innenrenovierung der Kirche in Wachenbuchen,

Gesamtförderung: 53.900 Euro






 

Evangelische Kirchengemeinde Diemelsee, Kirchenkreis Twiste-Eisenberg, Innenrenovierung der Kirche in Adorf,

Gesamtförderung: 96.500 Euro






 

Evangelische Kirchengemeinde Herrenbreitungen, Kirchenkreis Schmalkalden, Innenrenovierung der Kirche in Herrenbreitungen,

Gesamtförderung: 33.600 Euro






 

Evangelische Kirchengemeinde Niestetal, Kirchenkreis Kaufungen, Sanierung des Innenraumes der Kirche in Heiligenrode,

Gesamtförderung: 40.000 Euro






 

Evangelische Kirchengemeinde Odensachsen, Kirchenkreis Hersfeld, Innenraumsanierung der Kirche in Odensachsen (beschränkt auf Elektro- und Malerarbeiten),

Gesamtförderung: 37.000 Euro





 

Evangelische Kirchengemeinde Schönstadt, Kirchenkreis Kirchhain, Innenrenovierung der Kirche in Schwarzenborn,

Gesamtförderung: 12.500 Euro






 

Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Wiesenfeld, Kirchenkreis der Eder, lnnenrenovierung Kirche in Wiesenfeld (beschränkt auf die Neuverbleiung der drei Buntfenster im Chorraum),

Gesamtförderung: 20.900 Euro




 

Der Anlass: Die Erhaltung denkmalgeschützter Kirchen

Zu den Schätzen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören ihre denkmalgeschützten Kirchengebäude. Sie zu erhalten, ist Verpflichtung der Landeskirche und ihrer Gemeinden. Im Jahr 2000 hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck die Errichtung einer kirchlichen Baustiftung beschlossen. Ziel ist es, einen finanziellen Grundstock zu schaffen, aus dessen Erträgnissen die Bauunterhaltung denkmalgeschützter kirchlicher Gebäude und ihrer Ausstattungsstücke gefördert werden kann. Die Neuanschaffung von Ausstattungsstücken ist nach der Stiftungsverfassung nicht förderfähig.


Die Finanzierung: Geldmittel der Landeskirche und Zustiftungen

Die Landeskirche hat die Stiftung bei der Gründung mit einem Stiftungskapital von 15,838 Mio. Euro ausgestattet, das nach der Stiftungsverfassung in seinem Bestand zu erhalten ist. Ende 2013 stockte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck das Stiftungskapital noch einmal um weitere 10 Mio. Euro auf. Erträgnisse des Stiftungskapitals und Spenden dürfen nur für die verfassungsmäßigen Zwecke verwendet werden. (26.01.2017)

Internetradio:

Was die Gemeinden alles auf die Beine gestellt haben, um Geld für die Kirchensanierung zu sammeln, können Sie im Beitrag von medio-Reporter Siegfried Krückeberg hören:

Linktipp:

Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds finden Sie im Internet unter:

kirchenerhaltungsfonds.de