Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 21 Nov 2007

Kassel (medio). Nach der Übergabe der Stiftungsurkunde durch den Vertreter der staatlichen Stiftungsaufsicht, Regierungspräsident Lutz Klein, am Dienstagabend (20.11.) in einem Gottesdienst in der Christuskirche zu Kassel-Wilhelmshöhe kann die Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung ihre Arbeit aufnehmen. Stiftungszweck ist die Förderung des Gottesdienstes.

Den Anstoß zur Gründung der Stiftung hatte der Kasseler Pfarrer Dr. Stephan Goldschmidt gegeben. Mit der Erträgen der Stiftung wird unter anderem eine Pfarrstelle (mit halbem Dienstauftrag) in der Arbeitsstelle Gottesdienst am Evangelischen Predigerseminar Hofgeismar finanziert, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

In seiner Predigt sagte der ehemalige Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Prof. D. Eduard Lohse, die Kirche wirke stets dann werbend, wenn sie beständig bei ihrer ureigenen Sache, dem Gottesdienst, bleibe. Regierungspräsident Lutz Klein verwies auf die bedeutende Tradition kirchlicher Stiftungen seit dem Mittelalter. Zugleich sei festzustellen, dass sich die Zahl der Stiftungen im Regierungsbezirk Kassel seit 1989 mehr als verdreifacht habe. Die «Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes - Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung» ist nunmehr die 225. Stiftung im Regierungsbezirk.

Pfarrer Dr. Stephan Goldschmidt, Initiator der Stiftung, äußerte die Hoffnung, dass die Neugier und Suche nach vielfältigen angemessenen Formen des Gottesdienstes in viele Gemeinden durch die Stiftung geweckt werden könne. Der Bischof der Evangelischern Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, bezeichnete den Gottesdienst als Herz der Gemeinde. Durch eine angemessene Form, den Gottesdienst zu feiern, könne die Kirche neu belebt werden. Hierzu werde die neue Stiftung gewiss beitragen. (21.11.2007)

Karl Bernhard Ritter

Karl Bernhard Ritter (*17.3.1890 Hessisch Lichtenau  +15.8. 1968 Königsstein) studierte Evangelische Theologie, promovierte über die Religionsphilosophie Immanuel Kants, war Lehrer an einer Kadettenanstalt, Frontsoldat im 1. Weltkrieg, ab 1919 Pfarrer in Berlin, Abgeordneter des Preußischen Landtags (DNVP), von 1925-45 an der Universitätskirche Marburg. Mitglied der Bekennenden Kirche, 1946 Kirchenrat, ab 1952 Dekan des Kirchenkreises Marburg-Stadt. Er war Mitbegründer der Berneuchner Bewegung (1922) und der Michaelsbruderschaft (1931). Im Mittelpunkt seiner theologischen Schriften steht die Liturgie bzw. der Gottesdienst. Hierdurch ist er für die Gestaltung der Gottesdienste bzw. der Gottesdienstagenden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck prägend gewesen.