Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Jul 2008

Gütersloh (epd). Jugendliche und junge Erwachsene sind einer internationalen Studie zufolge viel religiöser als bisher angenommen. Etwa vier von fünf jungen Erwachsenen (85 Prozent) weltweit seien als religiös und sogar fast die Hälfte (44 Prozent) als hochreligiös einzuschätzen, heißt es in einer in Gütersloh vorgestellten Sonderstudie der Bertelsmann Stiftung anlässlich des katholischen Weltjugendtages in Australien. Lediglich 13 Prozent haben danach mit Gott und Glauben nichts im Sinn.

In Deutschland sind danach 65 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren religiös und davon 14 Prozent hochreligiös. 35 Prozent bezeichneten sich als nicht religiös, hieß es weiter. Die Studie belegt große Unterschiede zwischen den Ländern: Junge Erwachsene in islamischen Staaten und Entwicklungsländern seien besonders stark religiös.

Junge Christen in Europa seien vergleichsweise religionsfern: «So sind zum Beispiel 80 Prozent aller jungen Protestanten außerhalb Europas hochreligiös und 18 Prozent religiös.» Unter den europäischen jungen Protestanten seien dagegen gerade einmal sieben Prozent Hochreligiöse zu finden, 25 Prozent müssten «dagegen als Karteileichen ihrer Kirchen betrachtet werden». Bei den jungen Katholiken biete sich ein ähnliches Bild.  Von den jungen Menschen in Osteuropa und Russland sei gerade noch jeder Dritte getauft, «die meisten haben jedweden Bezug zu Glaube und Kirche verloren».

Die Ergebnisse basieren den Angaben zufolge auf einer aktuellen Sonderauswertung des internationalen Religionsmonitors 2008 der Bertelsmann Stiftung. Der Religionsmonitor ist ein interdisziplinäres und interreligiöses Projekt. Anhand von über 100 Befragungspunkten seien dazu mehr als 21.000 Personen in 21 Ländern befragt worden. Untersucht wurden insgesamt sechs Kerndimensionen von Religion und Glauben wie religiöse Überzeugungen, Alltagserfahrungen, öffentliche und private Praxis oder die allgemeine Alltagsrelevanz von Religion. (23.07.2008)

Linktipp:

Informationen zur Studie und zum Religions-
monitor finden Sie unter:

religionsmonitor.com