Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Nov 2009

Frankfurt a.M./Hofgeismar (epd). Die Kooperation der beiden großen evangelischen Kirchen in Hessen ist vorerst gescheitert. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) lehnte am Donnerstag in Frankfurt am Main eine mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ausgehandelte Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit 101 Stimmen ab. Lediglich 38 Synodale votierten bei einer Enthaltung für das Papier, dem die EKKW-Synode am Vortag mit großer Mehrheit zugestimmt hatte.

Zwar bekräftigte die EKHN-Synode die grundsätzliche Bereitschaft, in den vier genannten Bereichen stärker zusammenzuarbeiten. Die ausgehandelten Lösungen sollen ihrem Beschluss zufolge jedoch neu verhandelt werden. Auf großen Widerstand war vor allem die mit der Kooperation verbundene Schließung des Religionspädagogischen Studienzentrums (RPZ) in Kronberg-Schönberg gestoßen. Kassel sei als zentraler Standort für die Fortbildung von Religionslehrern ungeeignet, hieß es. Auch sei die Synode in die Beratungen der beiden Kirchenleitungen nur unzureichend eingebunden gewesen, kritisierten viele Redner.

Vergeblich warb der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung für die Vereinbarung zur Zusammenarbeit der beiden Kirchen. Ein Nein der Synode müsse in Kurhessen-Waldeck als Zeichen dafür gewertet werden, dass man einen Partner habe, «auf den man sich nicht verlassen kann». Jung warnte, dies könne zum Abbruch der Kooperation führen. Auch Präses Karl Heinrich Schäfer hatte die Synode eindringlich beschworen, der Vorlage zuzustimmen und für «Vertrauen in unsere Strukturen» plädiert, dass die Vereinbarung zum Vorteil beider Seiten umgesetzt werde. (26.11.2009)

 

Linktipp:

Zur Beschlussfassung der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck finden Sie Informationen im Bereich «Synode» auf ekkw.de: