Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Mär 2015

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck will mit der landeskirchlichen «Syrienhilfe» die medizinische Versorgung in Syrien verstärkt  unterstützen. Aus diesem Anlass waren am Montag (9.3.) zwei Ärzte aus der befreundeten Rum-Orthodoxen Kirche in Syrien im Kasseler Haus der Kirche zu Gast, um mit Bischof Prof. Dr. Martin Hein und Ökumenedezernentin Dr. Ruth Gütter über die Beschaffung und Lieferung von medizinischem Gerät und weiteren Hilfsgütern zu beraten. Begleitet wurden Dr. Maher Amari und Dr. Khaled Yazisi vom Vorsitzenden des Antiochiaausschusses der Landeskirche, Dekan Dr. Martin Lückhoff.

Der Besuch in Kassel war der Auftakt für einen einwöchigen Aufenthalt in Kurhessen-Waldeck, bei dem die Ärzte vom kirchlichen Krankenhaus Al Hosn Kontakte knüpfen und in Gesprächen um Medizintechnik und deren Transport nach Syrien bitten wollen. Sie besuchen dazu Krankenhäusern und Firmen u.a. in Kassel, Bad Wildungen, Hanau, Melsungen und Frankfurt am Main, so Oberlandeskirchenrätin Gütter. Das Krankenhaus ist westlich von Homs nahe der syrisch-libanesischen Grenze gelegen.

Die Ärzte berichteten von der angespannten Lage in ihrem Land. In Homs würden vereinzelt Menschen wieder in ihre zerstörten Häuser zurückkehren. In vielen anderen Landesteilen herrsche jedoch nach wie vor Krieg und Terror, so Oberlandeskirchenrätin Gütter. Das Krankenhaus sei das einzige für ca. 300.000 Menschen in der Region, zu denen nicht nur Opfer des Bürgerkrieges sondern auch eine große Anzahl von Binnenflüchtlingen gehörten, so Gütter. Viele Menschen könnten nicht für die Behandlung bezahlen, wodurch das Krankenhaus kaum seine Ausgaben decken könne und auf die Hilfe von außen angewiesen sei, heißt es in der Mitteilung der Dezernentin.

Glücklicherweise sei das Krankenhaus nicht von Zerstörung und Beschuss betroffen. Allerdings sei man dort mit ca. 80 Betten kaum in der Lage, den großen Bedarf an Versorgung zu decken und plant eine Ausweitung der Angebote. Besonders notwendig sei der Austausch eines Stromgenerators, um das Krankenhaus verlässlich mit Energie versorgen zu können. Dazu konnte Dezernentin Gütter bereits die Übernahme der Kosten für eine umgehende Neuanschaffung in Höhe von 30.000 Euro zusagen, die aus den bereits eingegangenen Spendenmitteln übernommen werden könnten. Für die Beschaffung und den Transport für weitere medizinische Geräte soll nach Abschluss des Besuchs in Deutschland einen Plan für die nächsten Monate und Jahre aufgestellt werden. (10.03.2015)