Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Mai 2006

Kassel (epd). Für fast alle der derzeit neun in kirchlich-diakonischer Trägerschaft befindlichen Tafeln im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gibt es Wartelisten. Darauf wies Gerd Bechtel vom Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck in Kassel hin. Über 4.000 Menschen würden mit Lebensmitteln versorgt, die sonst weggeworfen würden und von Ehrenamtlichen aus Supermärkten und Lebensmittelgeschäften abgeholt werden. Rund 400 Menschen sind in dieser Arbeit engagiert.

«Vielerorts können wir nur alle 14 Tage Lebensmittel ausgeben», sagte Bechtel im Hinblick auf die steigende Armut in der Region. Mit der Tafelarbeit könne die Armut zwar gelindert, aber nicht beseitigt werden. «Wir müssen uns für eine Sozialpolitik einsetzen, die Armut nicht ignoriert, sondern jedem ein auskömmliches Leben ermöglicht», forderte er. Die Kluft zwischen Arm und Reich dürfe aus christlicher Verantwortung nicht hingenommen werden.

Tafeln in kirchlich-diakonischer Trägerschaft gibt es derzeit in Hanau, Hofgeismar, Wolfhagen, Fritzlar, Homberg, Melsungen, Schwalmstadt, Bebra sowie seit dem vergangenen Wochenende auch in Bad Hersfeld. (17.05.2006)