Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Jun 2015

Hannover/Kassel/Magdeburg (medio). Am Samstag (6. Juni 2015) eröffnen die Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) auf dem Kirchentag in Stuttgart eine Kampagne für einen anderen Organspende-Ausweis. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck, und Ilse Junkermann, Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, sind die ersten BotschafterInnen für den anderen Organspende-Ausweis, teilten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Bischof Hein und Bischöfin Junkermann sich auch Erstunterzeichnende einer Kirchentagsresolution der EFiD für die Option der Vollnarkose im Organspende-Ausweis.

Hein: Der andere Organspende-Ausweis wirft wichtige Fragen auf

«Der andere Organspende-Ausweis der Evangelischen Frauen in Deutschland wirft wichtige Fragen rund um die Organspende auf, nicht zuletzt die, wann ein Mensch tot ist», sagt Martin Hein. Zwischen Hirntod und Tod sei genau zu unterscheiden, sagt der kirchenleitende Theologe, der auch Mitglied des Deutschen Ethikrates ist. «Diese wie auch andere Fragen sind wichtig und werden bisher nicht ausreichend beantwortet. Das müssen wir aber, und deshalb unterstütze ich die Kampagne der EFiD.» Nur mit Offenheit könne das Vertrauen in die Transplantationsmedizin erhalten und befördert werden.

Junkermann: Der andere Organspende-Ausweis unterscheidet zwischen Hirntod und Tod

«In der öffentlichen Diskussion geht es hauptsächlich um die Organspende, die Leben retten kann. Im Spenderausweis geht es aber um zwei Spenden, um Organ- und um Gewebespende. Die Voraussetzungen für diese beiden Spendearten unterscheiden sich aber deutlich, sie sollten daher nicht vermischt werden», erklärt Ilse Junkermann. Über die Gewebespende werde wenig informiert und diskutiert, sie werfe aber viele unbeantwortete ethische Fragen auf, so die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. «Der andere Organspende-Ausweis der Evangelischen Frauen unterscheidet zwischen Hirntod als Voraussetzung der Organspende und Tod als Voraussetzung der Gewebespende. Das finde ich richtig und gut und deshalb unterstütze ich die Kampagne der EFiD.»

Der andere Organspende-Ausweis der EFiD bietet zwei Spende-Ausweise in einem: einmal für die Organspende und einmal für die Gewebespende. Weiterhin bietet der andere Organspende-Ausweis die Option, einer Organentnahme im Falle eines Hirntodes unter der Bedingung zuzustimmen, dass die Organentnahme unter Vollnarkose erfolgt. Zudem berücksichtigt er die Bedeutung einer Organspende für die Angehörigen. Ihre Zustimmung zur Spende wie auch – im Falle einer Organentnahme – die Sterbebegleitung während der Entnahmeoperation wird durch den anderen Organspende-Ausweis der Evangelischen Frauen ermöglicht.

Einladung zur offiziellen Kampagnen-Eröffnung

Die EFiD-Kampagne «Organspende.entscheide ich.» zum anderen Organspende-Ausweis wird offiziell eröffnet auf dem Kirchentag in Stuttgart am Samstag (6. Juni 2015). Am Tag der Organspende sollen die anderen Organspende-Ausweise auf dem Kirchentag in der Stuttgarter Innenstadt verteilt werden von 10.30-11.00 Uhr, Stauffenbergplatz/Mahnmal hinter dem alten Schloss (Planie/Ecke Münzstraße). Auch Bischof Martin Hein werde anwesend sein. (03.06.2015)

Linktipp:

Die Kirchentagsresolution «Vollnarkose als Option für den Organspende-Ausweis» finden Sie unter

kirchentag.de/no_cache/(...)

Download:

Laden Sie hier den «anderen Organspende-Ausweis» der EFiD herunter

PDF-Dokument

Linktipp:

Weitere Informationen zur EFiD-Kampagne «Organspende.entscheide ich.» online unter

organspende-entscheide-ich.de