Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Mai 2009

Tann/Rhön (epd). Mit einer Ausstellung, Gastpredigten, einem Kirchfest und weiteren Veranstaltungen feiern die evangelischen Christen im osthessischen Tann in diesem Jahr ihr 475-jähriges Reformationsjubiläum. Am 22. November 1534 habe die Stadt ihren ersten evangelischen Pfarrer bekommen, wies Pfarrer Wilhelm Laakmann am Dienstag auf das genaue Datum des Jubiläums hin. Insbesondere das sozialdiakonische Engagement, das seinen Ursprung im Glauben habe, sei auch heute noch überall in der Stadt präsent. Laakmann erwähnte in diesem Zusammenhang das Tanner Diakoniezentrum, das für Menschen mit Behinderungen ein Zuhause biete.

Zu den Höhepunkten der über das Jahr verteilten Feierlichkeiten zähle eine gemeinsam mit der Stadt gestaltete Ausstellung zur Reformation im Naturmuseum, die am 2. Juli eröffnet werde. Ferner werde am Reformationstag am 31. Oktober der kurhessische Bischof Martin Hein zum Kirchfest erwartet. Auch ein spezielles «Reformationsbier» sowie ein «Reformationsgebäck» solle es geben. Bereits angelaufen sei zudem die Reihe mit im monatlichen Turnus stattfindenden Gastpredigten, an die sich jeweils ein Nachgespräch anschließe.

Die Geschichte des Protestantismus in Tann ist laut Laakmann eng mit der Familie des Eberhard von der Tann verbunden. Dieser habe Martin Luther wahrscheinlich 1512/13 an der Universität in Wittenberg kennen gelernt, als Eberhard dort studierte. Früh schien Eberhard auch die lutherische Lehre anzunehmen. So sei er 1521 nach Wittenberg an die Universität zurück gekehrt, um «bei Doktor Martin Luther die christliche Wahrheit zu erkundigen.»  In dieser Zeit muss auch die Freundschaft zwischen Ihnen gewachsen sein. 1564 habe Eberhard in Tann eine evangelische Kirche errichtet, die aber im 19. Jahrhundert abbrannte. (28.05.2009)