Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Feb 2006

Kassel (epd). Etwa tausend Briefe, Dokumente und Fotos aus dem Nachlass des jüdischen Religionsphilosophen Franz Rosenzweig (1886 bis 1929) sind der Universität Kassel zum Kauf angeboten worden. Wie die Pressestelle der Universität mitteilte, stammen die Dokumente aus der Zeit von 1906 bis 1929. Nach Ansicht des Judaistik-Experten Berndt Schaller aus Göttingen stellen sie eine einzigartige, wissenschaftlich bislang nur beschränkt ausgeschöpfte Quelle dar. Um den Ankauf tätigen zu können, hat die Universität die Kasseler Bürger zu Spenden aufgerufen.

Der in Kassel geborene Franz Rosenzweig veröffentlichte 1921 sein Werk «Der Stern der Erlösung», das als herausragende, deutschsprachige religionsphilosophische Grundlegung eines bekennenden Juden gilt. Bekannt wurde Rosenzweig auch durch die gemeinsam mit Martin Buber vorgenommene Verdeutschung des Alten Testamentes der Bibel.

Ein Großteil der Briefpartner Rosenzweigs seien Kasseler Bürger gewesen, so die Universität weiter. Zu den mehr als 100 Adressaten zählten so bedeutende Persönlichkeiten wie Martin Buber, Rudolf und Hans Ehrenberg, Viktor von Weizsäcker und Eugen Rosenstock-Huessy.

Die Universität Kassel hat sich der Erforschung des Lebens und Wirkens von Franz Rosenzweig in besonderer Weise angenommen. So vergibt sie seit Ende der achtziger Jahre regelmäßig eine Franz-Rosenzweig-Gastprofessur und veranstaltet internationale Kongresse und Symposien zum Thema. Im vergangenen Jahr wurde in Kassel auch eine Internationale Rosenzweig-Gesellschaft gegründet.

Spenden für den Erwerb des angebotenen Teilnachlasses werden erbeten auf das Konto Nummer 210.939.4, BLZ 520.503.53, bei der Kasseler Sparkasse unter dem Stichwort «Spende 5300101 Rosenzweig». (28.02.2006)