Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Feb 2009

Vellmar (epd). Der Vellmarer Förderverein «Rat und Tat» hilft zusammen mit der Aktion «Hoffnung für Osteuropa» landwirtschaftlichen Betrieben in Kaliningrad und Umgebung. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei dort fast die komplette landwirtschaftliche Produktion zum Erliegen gekommen, erklärte Peter Brümmel, Berater des Projekts, in Vellmar anlässlich der Eröffnung der kurhessischen Spendenaktion «Hoffnung für Osteuropa». In der Stadt im ehemaligen Nord-Ostpreußen werde die Hilfe von einem dortigen Verein, auch mit dem Namen «Rat und Tat», umgesetzt. Die Nachfrage nach landwirtschaftlicher Beratung sei sehr groß.

«80 bis 90 Prozent der Flächen fielen brach, die Kolchosen wurden von leitenden Angestellten geplündert», erläuterte Brümmel die Geschehnisse nach der Wende. Zudem seien viele Russlanddeutsche in das Gebiet gezogen, die primär für den Eigenbedarf produzierten und oft nur eine Kuh besaßen. «Das waren mittelalterliche Zustände», sagte der landwirtschaftliche Berater, der seit 2004 für den Verein ehrenamtlich tätig ist. Mit Praxistipps sowie der Einrichtung von Musterbetrieben versuche der Verein, die Landwirtschaft dort zu stärken. Inzwischen gebe es Betriebe mit bis zu 1.000 Hektar Größe.

Ziel sei es, dass der Kaliningrader Verein einmal ohne Unterstützung arbeiten könne, sagte der Vereinsbevollmächtigte für das Ausland, Alfred Scherlies. Bisher sei der finanzielle Beitrag, den die einzelnen Vereinsmitglieder leisten könnten, aber zu gering.

Die kurhessische Aktion «Hoffnung für Osteuropa» habe im vergangenen Jahr rund 80.000 Euro an Spenden eingenommen, schilderte Hans Barbknecht vom Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck. «Das ist bundesweit das drittbeste Ergebnis.» Damit unterstütze das Werk bereits bestehende Initiativen. Besonders gefördert würden Bildungs- und Ausbildungsprojekte. (27.02.2009)