Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 05 Jun 2012

Hülsa (medio). Rund 70 Menschen trafen sich am 1. und 2. Juni im Assa-von-Kram-Haus in Hülsa, um den laufenden Reformprozess der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zu bilanzieren, Erfahrungen ‚vor Ort’ auszutauschen und gemeinsam Perspektiven für die notwendige Fortsetzung zu entwickeln. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposions zum Thema «Zuversichtlich kleiner werden» gehörten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher aus allen Gegenden der Landeskirche, Landessynodale, zahlreiche Dekaninnen und Dekane, die vier Pröpste der Landeskirche, Prälatin Marita Natt und Vizepräsident Dr. Volker Knöppel, berichtete OLKR i.R. Dr. Frithard Scholz. Sie waren der Einladung von Pfarrer Dr. Diethelm Meißner vom Evangelischen Predigerseminar Hofgeismar und Pfarrer Reinhard Brand vom Referat Gemeindeentwicklung und Missionarische Dienste des Landeskirchenamtes gefolgt, um «einmal ohne Entscheidungsdruck Zwecke und Mittel des Reformprozesses offen erörtern zu können», so Scholz.

Den Auftakt der Veranstaltung bildeten Impulsreferate vom Vizepräsidenten und von der Prälatin der Landeskirche. Vizepräsident Dr. Knöppel zeigte in seinem Vortrag die großen Linien des Reformprozesses auf: Im Verlauf der vergangenen 20 Jahren könne dieser bereits zahlreiche wirksame Zwischenergebnisse aufweisen und sei auch für die weiteren Schritte auf einem vielversprechenden Weg, berichtete Scholz. Als Beispiele nannte Knöppel die seit 1998 geltende Finanzverfassung, den Pfarrstellenanpassungsprozess, das Gebäudemanagement und den Anstoß zur Fusion von Kirchenkreisen. Prälatin Natt benannte in Ihrem Vortrag «nüchtern Effekte der aufgenötigten Selbstverkleinerung öffentlichen kirchlichen Lebens, die vielen auch verständlichen Kummer machen», so Scholz weiter. Außerdem warb Natt für die Wahrnehmung des Reformprozesses als Übergang «von der Raupe zum Schmetterling».

Im zweiten Teil des Symposions war im Rahmen eines «world-café» und in Workshops Gelegenheit, praktische und konzeptionelle Erfahrungen mit Gelungenem und Schwierigem auszutauschen. Unterstützt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei immer wieder durch den mit kirchlichen Innovationsprozessen vertrauten Professor Dr. Herbert Lindner (Feucht). Mit platzierten «Zwischenrufen» verhalf Lindner den Diskutierenden zur Weitung und Schärfung ihrer Wahrnehmung von Problemen und Lösungen, so Scholz. Am Ende des dichten Programms fassten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ihre Überlegungen in Empfehlungen zusammen, die in einer Dokumentation des Symposions den entscheidenden Kirchenleitungsgremien übergeben werden sollen. (05.06.2012)