Der Reformator Martin Luther.  Unser Foto zeigt ihn als Graffiti auf einer legalen Sprayerfläche in Kassel, das der Graffitikünstler Marcel de Medeiros anlässlich des 500 Reformationsjubiläums im Jahr 2017 geschaffen hat. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Der Reformator Martin Luther. Unser Foto zeigt ihn als Graffiti auf einer legalen Sprayerfläche in Kassel, das der Graffitikünstler Marcel de Medeiros anlässlich des 500 Reformationsjubiläums im Jahr 2017 geschaffen hat. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Okt 2021

Kassel (medio). Am Reformationstag (31.10.) erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgangspunkt einer christlichen Erneuerungsbewegung. 

Die Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck haben auch 2021 viele Gottesdienste und kreative Angebote für diesen Tag vorbereitet. Der ekkw.de-Video-Tipp kommt zum Reformationstag von den Gemeinden des Kooperationsraums «Kurhessische Riviera» im Kirchenkreis Hanau und Interessierte konnten zudem im TV-Programm der ARD einen evangelischen Gottesdienst aus Bremen-Aumund mitfeiern. 

Wir stellen ausgewählte Veranstaltungen und Angebote vor:

ekkw.de-Videotipp kommt aus «Kurhessischer Riviera»

Der ekkw.de-Videotipp zum Reformationstag 2021 führt Interessierte in den Kirchenkreis Hanau. Die Gemeinden des Kooperationsraums «Kurhessische Riviera» laden in dem Videogottesdienst zu einer Reise durch ihre unterschiedlichen Kirchen ein. «In der Reformation wurzeln alle Gemeinden der Riviera. Wir feiern die Befreiung, die der Mensch erfährt, indem er auf die Gnade Gottes vertraut. Dieses Vertrauen hat Glauben und Leben, Kirche und Gesellschaft erneuert und tut dies bis heute», sagte Jens Heller gegenüber der Onlineredaktion des Medienhauses der EKKW. Er hat den Videogottesdienst produziert und ist Pfarrer in Bischofsheim und Kilianstädten-Oberdorfelden und Sprecher des Kooperationsraums, zu dem die Kirchengemeinden Bergen-Enkheim, Bischofsheim, Buchen, Dörnigheim, Gronau, Hochstadt, Kilianstädten-Oberdorfelden und Niederdorfelden im Süden der Landeskirche gehören. Der Name Riviera nehme Bezug auf die Nähe zum Main, so Heller mit einem Augenzwinkern.

Der Videogottesdienst ist auf der Videoplattform YouTube abrufbar. (Titelfoto: Pixabay)

Für die musikalische Gestaltung sorgen der Posaunenchor Hochstadt 1967 e.V. (Vorspiel), die Ökumenische Kantorei Bischofsheim unter der Leitung von Andrea Tetens (Lied EG 431),  Wolfgang Runkel (Orgel) und Christa Fülster (Gesang) (Lied EG 462) und der Posaunenchor Kilianstädten unter der Leitung von Marion Oster (Nachspiel). Die liturgische Gestaltung liegt bei den Pfarrerinnen und Pfarrern des Kooperationsraums Stefanie Bohn, Dr. Michael Ebersohn, Ines Fetzer, Kathrin Fuchs, Jens Heller, Johanna Reuhl und Annett Schulte. Der Videogottesdienst ist auf dem YouTube-Kanal von Pfarrer Heller abrufbar.

Gottesdienst, Theater, Stadt-Spaziergänge und Lutherfeuer

Hinweis: Für alle Veranstaltungen gelten die Hygieneregelungen vor Ort (In der Regel 3G). Eventuell war eine Anmeldung erforderlich. Weitere Hinweise auf Gottesdienste und Veranstaltungen finden sich auf den Homepages der Kirchengemeinden und Kirchenkreise der Landeskirche. Die Links sind erreichbar über das ekkw.de-Gemeindeverzeichnis

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck,  Dr. Beate Hofmann, gestaltete am 31. Oktober einen Reformationsgottesdienst im Evangelischen Kirchenkreis Werra-Meißner. Das Thema ihres Gottesdienstes um 10 Uhr in der Stadtkirche in Sontra lautete «Es muss alles anders werden, damit es bleiben kann, wie es ist. Von der Erneuerung und Lebendigkeit der Kirche.» Veranstalter waren die Gemeinden des Kooperationsraums «Sontraer Land». Hier können Sie die Predigt von Bischöfin Dr. Hofmann im Wortlaut lesen.

Im Evangelischen Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg konnte am Sonntag um 10.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche in Heringen ein Theatergottesdienst mit viel Musik gefeiert werden. Unter dem bekannten Motto «Hier stehe ich und kann nicht anders» schlugen die Schauspielerin Friederike v. Korsigk, Eva Gerlach-Kling (Orgel und Gesang) und Pfarrer Thorsten Waap einen Bogen von Luther bis in unsere Zeit. 

Im Evangelischen Stadtkirchenkreis Kassel ludt die Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte zu einem Gottesdienst mit Spaziergängen zwischen den drei Innenstadtkirchen ein. Beginn war um 10 Uhr in der Martinskirche mit Dekan Dr. Michael Glöckner. Der gemeinsame Fußweg führte dann zur Karlskirche, wo um 11 Uhr Pröpstin Katrin Wienold-Hocke einen Impuls gestaltete. Mit einer Wegzehrung versorgt gingen die Teilnehmenden dann weiter zur Unterneustädter Kirche, wo um 12.15 Uhr Pfarrerin Dr. Renja Rentz den Abschluss machte. Dort erzählte auch der Kirchenälteste Karl-Heinz Paul über die die Geschichte der Unterneustädter Kirche(n) und die Teilnehmenden wurden mit einer leckeren Mittagssuppe bewirtet. Die musikalische Gestaltung übernahm Akiko Hikita, Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz und Kefan Wang.

In der Kirchengemeinde Vellmar im Evangelischen Kirchenkreis Kaufungen wurde der Reformationstag mit einem Gottesdienst und anschließendem Agape-Mahl begangen. Unter dem Motto «Martin und Katharina, wie alles begann» begann die Veranstaltung im Kirchenzentrum Vellmar-Mitte um 11 Uhr. 

Die Kirchengemeinden Hebel und Unshausen im Evangelischen Kirchenkreis Schwalm-Eder luden zu einem Reformationsgottesdienst mit Fackeln in den Falkenberger Park ein. Beginn war um 17 Uhr. An den Reformationstag schließt sich eine Woche Luther Parcours mit vielen Überraschungen an.

Die Kirchengemeinde Bad Wildungen im Evangelischen Kirchenkreis Eder ludt gleich zweifach ein: Um 10 Uhr zum Kirchspielgottesdienst in die Stadtkirche und anschließend ab 11 Uhr zum Suppenessen ins Martin-Lutherhaus.

Und die Kirchengemeinde Hochstadt im Evangelischen Kirchenkreis Hanau veranstaltete von 17 bis 19 Uhr ein Lutherfeuer im Kirchhof, bei dem gegessen und über Träume geredet werden konnte.

Lutherdarstellung in der Evangelischen Kirche St. Georg in Mengeringhausen bei Bad Arolsen. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Lutherdarstellung in der Evangelischen Kirche St. Georg in Mengeringhausen bei Bad Arolsen. (Foto: medio.tv/Schauderna)

TV-Gottesdienst zum Reformationstag aus Bremen-Aumund

«Sei wie Du bist! – Ich bin so frei!» hieß das Motto des Reformationsgottesdienstes am 31. Oktober um 10 Uhr in Bremen-Aumund. Wie leben Christinnen und Christen ihren Glauben im Alltag? Können sie Schicksalsschläge besser bewältigen, weil sie glauben? Hilft der christliche Glaube und macht freier? Zu Wort kamen in dem Gottesdienst Frauen und Männer aus der reformierten Gemeinde in Bremen-Aumund und anderen Bremer Gemeinden. Dabei ging es um die Frage, ob die Freiheit des Glaubens, die Martin Luther vor gut 500 Jahren proklamierte, in unserer Zeit noch wirkt. Mitwirkende des Gottesdienstes waren unter anderem Pastorin Ulrike Bänsch, evangelisch-reformierte Gemeinde Aumund, und Pastorin Ulrike Oetken, Ausbildungsreferentin der Bremischen Evangelischen Kirche. Für die musikalische Gestaltung sorgte unter anderem das Weserwind-Quintett mit fünf Bläserinnen. Der Gottesdienst konnte über den ARD-Livestream mitgefeiert werden und ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

Das Stichwort: Reformationstag

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung. Während der Gedenktag früher zur Abgrenzung der Protestanten gegenüber katholischen Christen genutzt wurde, wird er inzwischen im Geist der Ökumene gefeiert. 

Erst 150 Jahre nach der Reformation wurde der 31. Oktober zum Gedenktag. Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen setzte den Tag im Jahr 1667 fest. Nach den Reformationsjubiläen 1717 und 1817 etablierte sich das Reformationsfest weiter. Der Gedenktag wird als Gelegenheit zur evangelischen Selbstbesinnung verstanden. Luther wollte die Kirche zum geistigen Ursprung der Botschaft des Evangeliums zurückführen. Die von Luther geforderten Reformen führten nicht nur zur Gründung der evangelischen Kirchen, auch die römisch-katholische Kirche hat sich seitdem grundlegend reformiert.

Der Reformationstag ist in den östlichen Bundesländern - außer Berlin - gesetzlicher Feiertag. 2018 haben Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein den Reformationstag zu einem neuen, zusätzlichen gesetzlichen Feiertag erklärt. Damit ist in neun Bundesländern an diesem Tag arbeitsfrei. Zum 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 war der Tag einmalig bundesweit arbeitsfrei. (01.11.2021)

Im Wortlaut:

«Die Freiheit der offenen Augen und offenen Herzen» - Predigt von Bischöfin Dr. Beate Hofmann im Gottesdienst anlässlich des Reformationstags am 31. Oktober 2021 in Sontra, Predigttext Gal 5,1. Lesen Sie hier die Predigt der Bischöfin im Wortlaut:

PDF-Dokument

Linktipp:

Mehr zum Reformator Martin Luther und seinen 95 Thesen finden Sie im Themenpaket der Evangelischen Kirche in Deutschland unter:

ekd.de/(...)

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