Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 21 Jan 2015

Wolfhagen (medio). Am Vorabend des Holocaust-Gedenktages, am 26. Januar 2015, lädt die Stadtkirche in  Wolfhagen zu einem Vortrag von Pfarrer Dr. Ferdinand Schlingensiepen aus Düsseldorf ein. Sein im Mai 2014 erschienenes Buch «Vom Gehorsam zur Freiheit. Biografien gegen die nationalsozialistische Diktatur» sei gleichzeitig das Thema des Abends, teilte das Dekanat in Wolfhagen mit. Der Abend beginnt um 19 Uhr mit einem Neujahrsgruß von Dekan Dr. Gernot Gerlach im hinteren Teil der Stadtkirche. Um 19.30 Uhr treffen sich die Besucher im Kirchenschiff zu Vortrag und Diskussion.

Das Buch von Pfarrer Schlingensiepen enthält Aufsätze über das Leben christlicher Widerständler aus der Hitlerzeit, die nicht zuletzt durch das Schicksal der Juden im damaligen Deutschland zu Gegnern des Nationalsozialismus aus Glaubensgründen geworden sind. Er hat sechs Porträts von Menschen verfasst, die sich zum Widerstand gegen das NS-Regime entschlossen haben und aktiv wurden: Sophie Scholl, Helmuth James von Moltke, Adam von Trott zu Solz, Dietrich Bonhoeffer, George Bell und Harald Poelchau. Ihre Motivation, ihr Denken und Handeln waren verschieden, doch sie hatten eines gemeinsam: eine christliche Grundhaltung.

Insgesamt zehn Organisationen veranstalten den Abend und laden dazu ein: der Evangelische Kirchenkreis Wolfhagen, die Evangelische Kirchengemeinde Wolfhagen, der Heimat- und Geschichtsverein Wolfhagen 1956 e. V., Lions Wolfhagen, der Pastoralverbund St. Heimerad Wolfhager Land, die Regionale Arbeitsgruppe «Gegen das Vergessen - Für Demokratie», das Regionalmuseum Wolfhager Land, die Stadt Wolfhagen, der Verein «Rückblende gegen das Vergessen» und die Wilhelm-Filchner-Schule.

Zur Person Ferdinand Schlingensiepen

Schlingensiepen, geboren 1929, ist evangelischer Pfarrer, Theologe und Mitbegründer der Dietrich-Bonhoeffer-Gesellschaft. Er verbrachte entscheidende Jahre seiner Kindheit in einem illegalen Seminar der Bekennenden Kirche, das sein Vater bis zu seiner Verhaftung leitete. Er hat Eberhard Bethge, den engsten Freund Bonhoeffers, gut gekannt. Freya von Moltke, die Frau des Widerstandskämpfers Helmut James von Moltke, und Harald Poelchau, der während der NS-Zeit verfolgten Juden half und als Gefängnispfarrer in Berlin viele Widerständler bis zuletzt begleitete, noch persönlich kennengelernt. Durch familiäre Beziehungen hat Schlingensiepen auch sehr persönliche Kenntnis über den Diplomaten und Widerstandskämpfer Adam von Trott zu Solz. (21.01.2015)