Konstituierung des Gemeinsamen Präsidiums des 3. Ökumenischen Kirchentages am 7.Dezember 2018 in der Evangelischen Akademie Frankfurt. (Foto: Heike Lyding)

Konstituierung des Gemeinsamen Präsidiums des 3. Ökumenischen Kirchentages am 7.Dezember 2018 in der Evangelischen Akademie Frankfurt. (Foto: Heike Lyding)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Dez 2018

Frankfurt a.M./Kassel (medio/epd). Die Vorbereitungen zum 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main nehmen an Fahrt auf. Am vergangenen Freitagabend (7.12.) traten in der Evangelischen Akademie Frankfurt die Mitglieder des Gemeinsamen Präsidiums zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatten im November die Einladung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des Bistums Limburg nach Frankfurt angenommen.

Das Gemeinsame Präsidium ist das höchste, für die Vorbereitung und Durchführung des ÖKT verantwortliche Gremium. Es setzt sich aus 43 Frauen und Männern zusammen, die von den Veranstaltern, den gastgebenden Kirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) entsandt werden. Seitens der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die mit zu dem Großereignis einlädt, gehört Prälat Bernd Böttner dem Gremium an. 

Evangelische Präsidentin Limperg: Die Welt wartet auf Antworten zu vielen Gerechtigkeitsfragen

Der Ökumenische Kirchentag müsse ein Zeichen der Hoffnung in die Welt senden, sagte die evangelische Präsidentin Bettina Limperg. «Die Welt wartet nicht auf den Ökumenischen Kirchentag. Aber die Welt wartet auf Antworten zu vielen Gerechtigkeitsfragen», sagte sie. Kirchen- und Katholikentage seien «Orte der Hoffnung, des Arbeitens und Suchens nach Wegen in eine friedvollere und gerechtere Ordnung unter den Menschen», sagte Limperg. Der Ökumenischen Kirchentag solle zum einen den Blick auf die innerchristliche Ökumene richten. So müsse das Christentreffen die Fragen stellen, warum ein gemeinsames Abendmahl nicht gelingen solle und wie Frauen gleichberechtigte Teilhabe bekommen. Zum anderen müsse die Suche mit anderen Religionen nach Gemeinsamkeiten Thema sein.

Die evangelische Präsidentin Bettina Limperg und der katholische Präsident Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg (Foto: Heike Lyding)

Die evangelische Präsidentin Bettina Limperg und der katholische Präsident Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg (Foto: Heike Lyding)

Katholischer Präsident Sternberg: Klares Zeichen setzen gegen jede Form von Antisemitismus

Der katholische Präsident Thomas Sternberg sagte, dass er an erster Stelle im angestrebten Dialog der Religionen die Jüdische Gemeinde sähe. Der freundschaftliche Austausch solle «ein klares Zeichen setzen gegen jede Form von Antisemitismus». Auch der Dialog mit den Muslimen müsse einen bedeutenden Platz bekommen.

Der Ökumenische Kirchentag müsse jedoch auch Beiträge zu politischen und gesellschaftlichen Fragen wie dem Rechtspopulismus bieten so die beiden Präsidenten. Der Einsatz für die Demokratie und gegen Populismus, für die unveräußerliche Würde des Menschen, für soziale Gerechtigkeit in Deutschland und weltweit, für Integration und Fluchtursachenbekämpfung, für den Erhalt der Umwelt und den Klimaschutz, für Bildung und kulturelle Vielfallt zu konkretisieren, sollen das Programm des ÖKT prägen. Der 3. Ökumenische Kirchentag nach 2003 in Berlin und 2010 in München werde das wohl größte kirchliche Ereignis der kommenden Jahre in Deutschland sein.

Prälat Böttner: Wir setzen auf unsere Ehrenamtlichen, auf die Jugend, auf die Ökumene!

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die neben den Veranstaltern und gastgebenden Kirchen zu dem Großereignis einlädt, beteiligt sich finanziell und personell. So werde der ÖKT mit einer Million Euro bezuschusst und dem Kirchentagsbüro in Fulda sowie dem ÖKT für drei Jahre eine Pfarrerin zur Verfügung gestellt, erklärte Prälat Böttner.

Der Prälat erhofft sich von der Beteiligung, dass vom ÖKT ein vielfaches positives Signal ausgeht: «Wir investieren als Landeskirche in das größte kirchliche Treffen der nächsten Jahre und setzen dabei auf unsere Ehrenamtlichen, auf die Jugend, auf die Ökumene!» Lesen Sie weiter im Kurzinterview mit Prälat Böttner unter dem Foto.

Bernd Böttner ist Mitglied des Großen Präsidiums, das den ÖKT vorbereitet und durchführt. (Archivfoto: medio.tv/Schauderna)

Bernd Böttner ist Mitglied des Großen Präsidiums, das den ÖKT vorbereitet und durchführt. (Archivfoto: medio.tv/Schauderna)

Drei Fragen an...

Wir haben Prälat Böttner zum Engagement der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck beim 3. ÖKT befragt. Die Fragen stellte Christian Küster, Onlineredakteur im Medienhaus der EKKW:

Herr Prälat Böttner, in welcher Form beteiligt sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck an diesem Ereignis?

Prälat Böttner: Neben den beiden gastgebenden Kirchen für den 3. ÖKT, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und dem Bistum Limburg, laden auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Bistümer Mainz und Fulda nach Frankfurt ein, ebenso die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck beteiligt sich mit einem Zuschuss von 1 Million Euro an dem Großereignis. Außerdem stellen wir dem Kirchentagsbüro in Fulda sowie dem ÖKT für drei Jahre eine Pfarrerin zur Verfügung. Sie wird auch für die Vernetzung zwischen ÖKT und Landeskirche zuständig sein. Der Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim gehört zu unserer Landeskirche, mit der Hanauer Region sind wir unmittelbar im Rhein-Main-Gebiet vertreten. Ich gehe davon aus, dass auf dem Gebiet von Kurhessen-Waldeck zahlreiche Veranstaltungen des ÖKT stattfinden und viele Kirchentagsbesucher untergebracht sein werden.

Was erhoffen Sie sich von diesem Engagement für unsere Landeskirche?

Prälat Böttner: Schon ein normaler Kirchentag hat eine große öffentliche Wirkung, und auch eine große Bedeutung für das Leben vor allem von jungen Menschen. Ich selbst habe an über 20 Kirchentagen mit Jugendgruppen teilgenommen. Die beiden ökumenischen Kirchentage 2003 in Berlin und 2010 in München habe ich mit ökumenischen Gruppen besucht und weiß um deren positive Wirkung für die Ökumene vor Ort. Ich hoffe, dass von der Beteiligung an dem ÖKT in Frankfurt ein vielfaches positives Signal ausgeht: Wir investieren als Landeskirche in das größte kirchliche Treffen der nächsten Jahre und setzen dabei auf unsere Ehrenamtlichen, auf die Jugend, auf die Ökumene!

Was bedeutet der 3. Ökumenische Kirchentag für Sie ganz persönlich?

Prälat Böttner: Für mich bedeutet der 3.ÖKT in Frankfurt sehr viel! Er ist die richtige Antwort auf das 500. Jubiläumsjahr der Reformation, vor allem auf die ökumenischen Aufbrüche, die wir erlebt haben. Er ist das richtige Signal für ein gemeinsames Zeugnis der Kirchen in Deutschland: Gemeinsam werden wir als Kirchen in der Gesellschaft ganz anders wahrgenommen als allein. Dass dieser Kirchentag 2021 am geplanten Ende meiner Dienstzeit stattfindet, noch dazu vor den Toren des Kirchenkreises Hanau und wir als Kurhessen dabei sind, erfüllt mich mit großer Freude.

 (11.12.2018)

Linktipp:

Weitere Informationen zum 3. Ökumenischen Kirchentag finden Sie im Internet unter:

oekt-frankfurt.de/