Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Feb 2017

Kassel (medio/epd). Die Philippinen standen am Weltgebetstag am 3. März 2017 im Mittelpunkt der Gottesdienste, in denen christliche Frauen in der ganzen Welt zusammenkamen. Unter dem Motto «Was ist denn fair?» wurde gesungen, gebetet und mit Aktionen für globale Gerechtigkeit eingetreten, teilte das Deutsches Komitee der Bewegung mit.


Die Philippinen - Ein Land großer Gegensätze

Der Weltgebetstag führte 2017 auf die Philippinen, ein südostasiatischer Staat mit über 7.000 Inseln und rund 100 Millionen Einwohnern. Mehr als 90 Prozent sind Christen, die weitaus meisten davon Katholiken, fünf Prozent sind Muslime. Darüber hinaus haben einige Volksgruppen ihre ursprünglichen Gebräuche und Religionen beibehalten. Auf den Philippinen entstand der Katholizismus mit Ankunft der Spanier im frühen 16. Jahrhundert. Später war das Land US-Kolonie. 1946 wurden die Philippinen unabhängig.

Auf dem Archipel im Pazifischen Ozean finden sich neben Naturschönheiten und Weltkulturerbe auch zerstörerische Naturgewalten, interne Konflikte und von Menschen verantwortete Umweltkatastrophen. Trotz Ressourcenreichtums herrscht eine große Ungleichheit, die bis in die spanische Kolonialzeit zurückgehe, heißt es in der Mitteilung des deutschen Welgebetstagskommitees. Wohlstand, Macht und Einfluss konzentrierten sich auf wenige Familienclans. Große Teile der Bevölkerung lebten in Armut. Die sich für Menschenrechte, Umweltschutz, Landreformen oder die indigene Bevölkerung engagierten, lebten oft gefährlich – und das schon lange vor Amtsantritt des umstrittenen Präsidenten Duterte im Jahr 2016.

Filipinas erzählen von Armut, Ausbeutung, Migration

Den Gottesdienst «Was ist denn fair?» hatte ein Team von über 20 Frauen neun unterschiedlicher Konfessionen verfasst. Darin kamen Merlyn, Celia und Editha - drei fiktive Frauen - zu Wort, die von Armut, Ausbeutung, Migration und den dramatischen Folgen des Klimawandels berichten. «Am Beispiel des Lebensmittels Reis erklären uns die Filipinas anschaulich, wie ungerechte Strukturen im Welthandel für Armut in ihrem Heimatland sorgen und welchen Anteil unser Konsumverhalten daran hat», erläuterte Dr. Irene Tokarski, theologische Referentin und Geschäftsführerin des Deutschen Weltgebetstagskomitees im Vorfeld des Tages. In den Gottesdiensten sollten auch kleine Tütchen mit fair gehandelten Reis verteilt werden, der in die eigenen Kochtöpfe gemischt werden könne. Damit sei es möglich, sich buchstäblich für eine gerechte Gesellschaft einzumischen, so Tokarski.


Stichwort: Weltgebetstag der Frauen

Christlicher Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören nach Angaben der Organisatoren beim Weltgebetstag untrennbar zusammen. Als sichtbares Zeichen dafür gelten in Deutschland die Kollekten aus den Gottesdiensten, die neben der internationalen Weltgebetstagsbewegung vor allem Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Die Idee zu der inzwischen weltgrößten ökumenischen Basisbewegung von Frauen stammt aus den USA, wo sich Christinnen 1887 erstmals zu einem Weltgebetstag versammelten. 1927 wurde der erste internationale Gebetstag gefeiert. Seit 1949 wird dieser Tag auch in Deutschland begangen. (06.03.2017)

Linktipp:

Weitere Informationen und Arbeitsmaterialien zum Welgebetstag unter:

weltgebetstag.de