Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Mai 2012

Kassel (medio). In einem Festgottesdienst in der Kasseler Christuskirche ist am Pfingstmontag (28.5.) Pfarrer Horst Rühl sowohl in das Amt des Landespfarrers für Diakonie als auch in das Amt des Diakoniedezernenten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck von Bischof Prof. Dr. Martin Hein eingeführt worden. Der 54jährige, der bislang dem Waldeckschen Diakonissenhaus Sophienheim in Bad Arolsen vorstand, wird damit Amtsnachfolger von Dr. Eberhard Schwarz und wird beide Ämter in Personalunion versehen, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Im Gottesdienst, in dem auch Oberlandeskirchenrat Dr. Eberhard Schwarz in den Ruhestand verabschiedet wurde, assistierten Bischof Hein der Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johannes Stockmeier, und Christiane Freifrau von der Tann, die Beisitzerin im Synodalvorstand der Landessynode ist.

Bischof Hein würdigte den scheidenden Landespfarrer und Diakoniedezernenten Dr. Schwarz als einen Menschen, der die überströmende Liebe Gottes in unserem menschlichen Tun habe aufstrahlen lassen. In seiner Ansprache über die Tageslosung aus dem 1. Samuelbuch verwies Hein auf die Verbindung von Kirche und Diakonie: Diakonisches Handeln gründe darin, «dass wir die Liebe und Barmherzigkeit Gottes weitergeben. Das ist Gottesdienst mitten im Alltag der Welt!» Deshalb sei Diakonie Lebens- und Wesensäußerung der Kirche – und Kirche Lebens- und Wesensäußerung der Diakonie Gottes an uns, so der Bischof weiter. Schwarz habe bei allen Herausforderungen der Sozialpolitik nie als Funktionär gehandelt, sondern sei stets eine starke, christlich begründete Stimme gewesen. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sei Schwarz zu tiefen Dank verpflichtet. «Sollte es zum Zusammenschluss der beiden Diakonischen Werke zu einer Diakonie Hessen kommen, so ist das auch ihrem unermüdlichen Einsatz zu verdanken», sagte Bischof Hein.

Dem künftigen Landespfarrer und Diakoniedezernenten Horst Rühl sagte Bischof Hein zu, dass Gott ihn geleiten werde, «zum Segen unserer Kirche und ihrer Diakonie». Als Landespfarrer stehe Rühl nun vor großen Aufgaben. «Wir alle glauben, dass Sie das können», so der Bischof,

Goldenes Kronenkreuz für Dr. Eberhard Schwarz

Im Rahmen seines Grußwortes verlieh der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Johannes Stockmeier, das Goldene Kronenkreuz an Dr. Eberhard Schwarz. Mit dieser höchsten Anerkennung für haupt- oder ehrenamtliches Engagement in der Diakonie würdigte Stockmeier das langjährige Wirken des scheidenden Landespfarrers.

Zu den Personen

Pfarrer Horst Rühl (M.A.)

Pfarrer Horst Rühl wurde 1958 in Kassel geboren, absolvierte dort seine Schulzeit an der Heinrich-Schütz-Schule, die er 1977 mit der allgemeinen Hochschulreife abschloss. Nach dem Studium der Theologie in Göttingen, Heidelberg und Mainz sowie seinem Vikariat in Hanau legte er 1986 das zweite theologische Examen ab. Nach seiner Ordination trat er die Pfarrstelle an der Marienkirche in Hanau an. Hier war er zugleich seit 1991 Gründungsvorsitzender einer diakonischen Stiftung bis zu seinem Wechsel (2007) in das Amt des Vorstehers des Waldeckschen Diakonissenhauses Sophienheim in Bad Arolsen. Horst Rühl hat sich durch zahlreiche Weiter- und Fortbildungen in den Bereichen Diakonie, Führungsaufgaben und Management profiliert. Herauszuheben ist der berufsbegleitende Masterstudiengang Diakoniewissenschaft an der Universität Heidelberg, den er nach fünf Semestern in 2009 mit dem «Master of Arts Diakoniewissenschaft» abschloss. Einen intensiven Einblick in die Arbeit des Diakonischen Werks in Kurhessen-Waldeck e.V. gewann der 53jährige in den letzten sechs Jahren als Vorsitzender des Verwaltungsrats. In einem weiteren Ehrenamt ist er Vorsitzender des Palliativ- und Hospiz Netzwerkes Waldeck – Frankenberg, das seit zwei Jahren die palliative Versorgung sterbender Menschen im Landkreis sichert. Horst Rühl ist verheiratet, hat eine 26jährige Tochter und einen 23jährigen Sohn. Er lebt mit seiner Frau in Bad Arolsen.

Landespfarrer Oberlandeskirchenrat Dr. Eberhard Schwarz

Von 1966 bis 1972 studierte Eberhard Schwarz (geb. 1947) Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, München und Marburg und promovierte nach einem Vikariat in der Kasseler Friedenskirche 1980 zum Dr. theol. Seine berufliche Laufbahn führte von einer Pfarrstelle in Werleshausen (1978 bis 1982), dem Posten als Studienleiter am Predigerseminar in Hofgeismar (1982 bis 1987) und einer weiteren Pfarrstelle in Großseelheim (1988 bis 2000) zum Dekansamt des Kirchenkreises Kassel-West (2000 bis 2004). Während seiner Zeit als Dekan war er verantwortlich für die gesamte Diakonie in Kassel und für die Strukturreform der Evangelischen Kirche der Stadt. Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Hospizvereins Kassel und der Hospizstiftung Kassel. Dr. Schwarz gehörte seit 2001 dem Verwaltungsrat und seit 2002 dem Vorstand des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck an. Am 1. Februar 2005 trat er das Amt des Landespfarrers für Diakonie in Kurhessen-Waldeck an. Er ist zugleich Vorstandsvorsitzender des DWKW und seit dem 1. September 2006 als Oberlandeskirchenrat der für Diakonie zuständige Theologische Dezernent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Mit Ablauf des Monats Juni 2012 tritt Dr. Schwarz in den Ruhestand.

Impressionen vom Gottesdienst und Empfang

Hintergrund: Diakonisches Werk in Kurhessen-Waldeck e.V.

Das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck e.V. (DWKW) mit Sitz in Kassel ist der evangelische Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in einem Gebiet von Bad Karlshafen in Nordhessen bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim, einschließlich des Kirchenkreises Schmalkalden in Thüringen. Der Verband vertritt die Interessen von derzeit rund 210 Mitgliedern (Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbHs, Evangelische Kirchenkreise und -gemeinden, Evangelische Kindertagesstätten, landeskirchliche Zweckverbände). In deren gut 600 Einrichtungen arbeiten momentan rund 12.500 Hauptamtliche und ungezählte Ehrenamtliche. Darüber hinaus ist das DWKW Träger des Evangelischen Fröbelseminars. Die Geschäftsführung des DWKW übernimmt ein zweiköpfiger Vorstand, bestehend aus dem Landespfarrer als Vorsitzender und dem Direktor.

Der Verwaltungsrat überwacht die Tätigkeit des Vorstandes im Hinblick auf die Ausrichtung der Gesamtarbeit und die sachgemäße Erfüllung der sich daraus ergebenden Aufgaben. Dazu gehört auch die Wahl des Landespfarrers und des Direktors. (29.05.2012)

Nachgefragt:

Dr. Eberhard Schwarz im medio-Interview über die wichtigsten Erfolge und die schwierigsten Entscheidungen in seiner Amtszeit als Landesdiakoniepfarrer und Diakoniedezernent:

Linktipp:

Das Diakonische Werk Kurhessen-Waldeck e.V. finden Sie unter:

dwkw.de