Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Feb 2018

Kassel (medio). Der Weltgebetstag 2018 lädt christliche Frauen und Männer aller Konfessionen und Länder am 2. März dazu ein, sich  mit der Lebenssituation von Frauen im südamerikanischen Land Surinam zu beschäftigen. Die Liturgie der surinamischen Christinnen trägt den Titel «Gottes Schöpfung ist sehr gut!».

In der Verfassung des Landes sind beide Geschlechter gleichgestellt. «Das ist in der Realität natürlich nicht so, aber es ist zumindest verfasstes Recht», berichtete Ute Dilger, Weltgebetstags-Pfarrerin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck auf Nachfrage. Viele Frauen in Surinam seien allererziehende Mütter, die im Alltag besonders «ihre Frau stehen» müssen. Ein vorherrschendes Frauenbild sei jedoch: «Du musst nur hübsch sein, dann wird schon ein Mann kommen und deinen Lebensunterhalt bestreiten», so Dilger weiter. Allerdings verändere sich das Frauenbild besonders in der jüngeren Generation, zeigte sich die Pfarrerin hoffnungsvoll. Naomi - eine Frau aus Surinam - habe ihr Videos gezeigt, in denen Frauen Männern Heiratsanträge machten. Häufig gebe es aber im häuslichen Umfeld Gewalt gegen Frauen und Prostitution. Die Frauen könnten kaum auf Schutzeinrichtungen zurückgreifen. Es gebe nur ein einziges Frauenhaus in Surinam, so Dilger.

In vielen Gemeinden werden Gottesdienste und Veranstaltungen rund um den Weltgebetstag angeboten, die allein in Deutschland laut Weltgebetstagskomitee von rund einer Million Menschen besucht werden. Mit der Kollekte aus den Gottesdiensten werden Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt, darunter diesmal auch drei Projekte in Surinam. Im Anschluss an die Gottesdienste laden viele Gemeinden zu landestypischem Essen und zum Beisammensein ein.

Länderinfo Surinam:

Surinam ist weniger als halb so groß wie Deutschland und die Bevölkerung ist von afrikanischen, niederländischen, kreolischen, indischen, chinesischen und javanische Einflüssen geprägt. Die frühere niederländische Kolonie liegt im Nordosten Südamerikas, zwischen Guyana, Brasilien und Französisch-Guyana. Rund 90 Prozent des Landes bestehen aus teils noch vollkommen unberührtem Regenwald. Umweltzerstörung und massiver Rohstoffabbau bedrohen jedoch die einzigartige Flora und Fauna. (23.02.2018)

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Weiter Informationen zum Weltgebetstag und zu Surinam finden Sie auf den Seiten des Weltgebetstages und des Referates Erwachsenenbildung

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