Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Mär 2011

Stein/Kassel (medio). Die Situation von Frauen in Chile stand im Mittelpunkt des Weltgebetstages am 4. März. Unter dem Motto «Wie viele Brote habt ihr?» hatten Frauen aus dem südamerikanischen Land die Gottesdienstordnung für die weltweiten Gebetstagstreffen erstellt, teilte das Deutsche Weltgebetstagskomitee in Stein mit. Allein in Deutschland hatte das Komitee hunderttausende Besucherinnen und Besucher zu zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten erwartet.

Mit der Kollekte aus den deutschen Weltgebetstagsgottesdiensten sollen Frauenprojekte in Chile und auf der ganzen Welt gefördert werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre bestehen den Angaben zufolge enge Kontakte zu Frauenorganisationen in Chile, die in ihren Projekten wichtige Themen aus dem Leben chilenischer Frauen aufgreifen. Dazu gehören u.a. die Diskriminierung von Frauen, geschlechterspezifische Gewalt oder eine frauengerechte Gesundheitsversorgung und Existenzsicherung.

Chile, ein Land mit «extremen Gegensätzen»

Erdbebenkatastrophe im Februar, spektakuläre Rettung der 33 verschütteten Bergleute im Oktober, Hungerstreik der arbeitslosen Frauen aus der Stadt Lota im November: Im Jahr 2010 ist das südamerikanische Land Chile nicht aus den Schlagzeilen gekommen, so Lisa Schürmann, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Weltgebetstagskomitees. Inhalt der Meldungen sei immer wieder die große gesellschaftliche Ungleichheit in Chile gewesen. Das griff der Gottesdienst zum Weltgebetstag 2011 nun auf. Die Texte, Lieder und Gebete, die die chilenischen Frauen zusammengestellt hatten, erzählen von einem Land der extremen Gegensätze - sowohl geographisch, politisch, ökonomisch wie auch gesellschaftlich, beschreibt Schürmann.

Das schwere Erdbeben in Chile Anfang 2010 hätte den Menschen ganz konkret vor Augen geführt: «Wir müssen das, was wir haben, solidarisch teilen», so Schürmann. Und so begegnete den Gottesdienstbesuchern das solidarische Teilen immer wieder: in den Bibellesungen zur Witwe von Sarepta (1 Könige 17) und zum Wunder der Brotvermehrung (Mk 6, 30-44) oder in der Landesgeschichte und der symbolischen Handlung des Brotteilens, so die Referentin.

Material für Gottesdienste zum Weltgebetstag aus Kurhessen-Waldeck

In verschiedenen ökumenischen Werkstätten hatten sich Frauen aus Kurhessen-Waldeck mit dem Thema des Weltgebetstages auseinandergesetzt und über das Land Chile informiert, teilte Doris Weiland vom Referat Erwachsenenbildung des Landeskirchenamtes mit. Ergebnis der Werkstätten sei eine Reihe von Gestaltungsideen für den Weltgebetstagsgottesdienst gewesen, die das Referat im Internet zur Verfügung stellte. Die Informationen können über den Link rechts neben dieser Meldung nachgelesen werden.

Stichwort Weltgebetstag

Der Weltgebetstag ist eine große ökumenische Basisbewegung. Er wird weltweit in über 170 Ländern jedes Jahr am ersten Freitag im März gefeiert. Allein in Deutschland beteiligen sich nach Angaben des Deutschen Weltgebetstagskomitees jedes Jahr rund eine Million Frauen, Männer und Kinder an den Gottesdiensten. Laut Jahresbericht des Komitees sind zum Weltgebetstag 2010, bei dem das Land Kamerun im Mittelpunkt stand, Kollekten in Höhe von rund 2,9 Mio. Euro eingegangen. (05.03.2011)

Downloads:

Ein Materialpaket des Referats Erwachsenenbildung mit Gestaltungsideen für den Gottesdienst und Informationen zum Land Chile finden Sie unter:

ekkw.de/service

Linktipp:

Weitere Informationen zum Welgebetstag finden Sie unter:

weltgebetstag.de