Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Sep 2006

Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat die internationale Gemeinschaft zu einer friedlichen und gerechten Lösung des Libanonkonfliktes ermahnt und ein Ende der Gewalt im Nahen Osten gefordert. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) sei bestürzt und in „tiefer Trauer“ angesichts des Leidens und der Todesopfer im Libanon und in Nordisrael, erklärten die rund 150 Delegierten des in Genf tagenden ÖRK-Zentralausschusses am Dienstag in Genf.

Israel wurde aufgefordert, die See- und Luftblockade des Libanon sofort zu beenden. Der Stopp der Abriegelung sei eine Voraussetzung für Frieden in der Region, hieß es. Der Weltkirchenrat äußerte sich zudem erneut besorgt über die dramatischen humanitären Folgen und mutmaßlichen Verletzungen internationalen Rechts während des Kriegs im Libanon und Nord-Israel. Die Vereinten Nationen müssten mögliche Kriegsverbrechen in dem mehr als einmonatigen Konflikt untersuchen.

Der ÖRK-Zentralausschuss stellte zugleich Pläne für eine neue ökumenische Friedensinitiative für den Nahen Osten vor. Er beschloss die Einrichtung eines ökumenischen Palästina-Israel-Forums unter der Federführung des ÖRK, das „neue und bestehende Friedensarbeit der Kirchen koordinieren und anregen“ soll. Es solle darauf zielen, in Übereinstimmung mit der UN die Besetzung von palästinensischem Gebiet zu beenden und den interreligiösen Dialog zu forcieren. (07.09.2006)