Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Nov 2011

Marburg (medio). Der Marburger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Helmut Leipold hat die Kirchen dazu aufgerufen, sich mehr für ethische Prinzipien in der Wirtschaft einzusetzen. Eine der wichtigsten Ursachen für die Weltwirtschaftskrise sei im Schwinden der Moral bei Bankern, Unternehmern und Politikern zu finden. Diese sollten z.B. auf überhöhte Gehälter und Bonizahlungen verzichten, erklärte Leipold in einem Interview mit der landeskirchlichen Medienagentur «medio!».

Um eine Umkehr in der Gesellschaft zu bewirken, müssten die Kirchen engagiert in der Öffentlichkeit auftreten und zeigen, worauf es im Leben wirklich ankomme, forderte Leipold. Dazu gehörten insbesondere die christlichen Basiswerte, wie Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Fleiß, Treue, Solidarität und Nächstenliebe. Momentan lebe die Gesellschaft über ihre Verhältnisse zu Lasten kommender Generationen, stellte Leipold fest, der bis 2009 Professor für Wirtschaftstheorie am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Philipps-Universität Marburg war und derzeit als Senior Fellow am Marburger Institut für Institutionelle Ökonomik lehrt.

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, erklärte auf medio-Anfrage, dass die Menschen eine Verwurzlung in einer Ethik bräuchten, die biblisch gegründet sei. Deshalb habe die EKD kürzlich einen Leitfaden herausgegeben, der zeige, wie man sein Geld ethisch nachhaltig anlegen könne. (03.11.2011)

Linktipp:

Den EKD-Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlagen finden Sie im Internet unter:

ekd.de/(...)